36.
Ingleichen erfüllte er die David gemachte Verheißung. Gott hatte demselben versprochen, daß er aus der Frucht seines Leibes einen König für ewig erwecken werde, dessen Königsherrschaft ohne Ende sein werde. Dieser König ist Christus, der Sohn Gottes, der zum Menschensohn geworden, d. h. der zur Leibesfrucht jener Jungfrau geworden, welche von David herstammt. Deshalb lautet das Versprechen auf die Frucht des Leibes, was so viel heißt als Geburt aus der Schwangerschaft eines Weibes allein, aber nicht auf die Frucht der Lenden und nicht auf die Frucht der Nieren, was wieder des Mannes Wirkung allein ist bei der Geburt1 . Damit sollte das Besondere, Verschiedene und Eigentümliche ausgesprochen werden, welches der Frucht des jungfräulichen Leibes aus David innewohnte, daß er nämlich über Davids Haus König sein werde für immer und dass sein Königtum kein Ende haben werde.
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Im arm. Text heißt es: or urojn arandzinn ar i tsenund. Hier muß ein Fehler im Urtext vorliegen und statt ar i tsenund zu lesen sein arn i tsenund oder auch bloß arn tsenund. Auf Grund dieser Textänderung ergibt sich eine geschlossene abgerundete Konstruktion, während bei der Lesart des gedruckten Textes der Gegensatz zur Geburt aus dem Weibe allein nicht klar genannt ist, wie doch der Sinn es fordert. Näheres vgl. Weber in Theol. Quartalschrift 1909 S. 560 u. 1911 S. 162 ↩