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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Protrepticus
2. Kapitel

34.

1.1 Nun wollen wir auch rasch die Wettkämpfe durchnehmen und diesen bei Gräbern gefeierten Festen ein Ende machen, den Isthmien und Nemeen und Pythien und schließlich den Olympien. Zu Pytho [Delphi] wird der pythische Drache verehrt, und die Festversammlung zu Ehren der Schlange heißt Pythien. Beim Isthmos aber spülte das Meer einen unglückseligen Auswurf ans Land, und den Melikertes2 beklagen die Isthmien; in Nemea aber ist ein anderer Knabe, Archemoros3 bestattet, und die Leichenfeier zu Ehren des Knaben heißt Nemeen. In Pisa aber habt ihr, Panhellenen, die Grabstätte eines phrygischen Wagenlenkers,4 und die Leichenopfer des Pelops, die Olympien, nimmt der Zeus des Pheidias für sich in Anspruch. Mysterien sind also, wie es scheint, die zu Ehren von Toten veranstalteten Wettkämpfe, wie auch die Orakel, und beide sind jetzt Gemeingut geworden.

2.5 Die Mysterien in Agra6 aber und im attischen Halimus7 sind auf Athen beschränkt. Eine Weltschande sind aber schon die dem Dionysos geweihten Wettkämpfe und Phalloi, die das ganze Leben in schlimmer Weise verheert haben.

3. Wie nämlich Dionysos in den Hades hinabsteigen wollte und den Weg nicht S. 105 wußte, verspricht ihm jemand namens Prosymnos8 den Weg zu zeigen, aber nicht umsonst; der verlangte Lohn war aber nichts Schönes, aber dem Dionysos war er recht. Es war Gewährung von Liebesgenuß der Lohn, der von Dionysos verlangt wurde. Das Verlangen entsprach dem Wunsch des Gottes, und er verspricht ihm wirklich, das Verlangte nach seiner Rückkehr zu gewähren, und bekräftigt sein Versprechen mit einem Eid.

4. Er erfuhr den Weg und ging fort; dann kehrte er wieder zurück, aber den Prosymnos trifft er nicht mehr; denn er war gestorben. Voll Verlangen, seinem Liebhaber das eidliche Versprechen zu halten, eilt Dionysos zum Grabe und entbrennt von Begierde. Er schneidet nun den Ast eines Feigenbaums, der gerade zur Hand war, ab, schnitzt ihn zu, daß er einem männlichen Glied ähnlich war, und setzte sich auf den Ast, um dem Toten sein Versprechen zu halten.

5. Als ein mystisches Denkmal an dies Vorkommnis werden dem Dionysos in den Städten Phalloi aufgestellt. „Denn wenn es nicht Dionysos wäre, dem man den Festzug veranstaltet und das Phalluslied singt, dann wäre es ein ganz schamloses Tun“, sagt Herakleitos. „Ein und derselbe aber ist Hades und Dionysos, zu dessen Ehre sie schwärmen und trunkene Feste feiern“,9 nicht sowohl wegen körperlicher Betrunkenheit, wie ich meine, als wegen der schmählichen Zurschaustellung zügelloser Ausgelassenheit.


  1. Zu 34, 1 vgl. Wendling, De Peplo Aristotelico p. 34. — Der Abschnitt ist angeführt von Euseb. Praep. Evang. II 6, 10. ↩

  2. Sohn des Athamas und der Ino, die sich mit ihm ins Meer stürzte. ↩

  3. Archemoros [Vorgänger im Tode] nannten die Argiverhelden den Opheltes, Sohn des Königs Lykurgos von Nemea, und der Eurydike, der von einer Schlange getötet wurde, während seine Wärterin Hypsipyle den Argivern eine Quelle zeigte. ↩

  4. Pelops, der aus Kleinasien stammte und Hippodameia im Wagenrennen gewann. ↩

  5. Zu 34, 2–5 vgl. Arnob. Adv. nat. V 28 f.; Maaß, Orpheus S. 90 f.; E. Rohde, Kl. Schr. II S. 297 f. ↩

  6. am linken Ufer des Ilissos. ↩

  7. südlich von Athen. ↩

  8. Bei Paus. II 37, 5 steht dafür der Name Polymnos. ↩

  9. Vgl. Herakleitos Fr. 15 Diels. ↩

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