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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Quis dives salvetur?

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Welcher Reiche wird gerettet werden? (BKV)

19.

1. Denn der in Wahrheit und im guten Sinn Reiche ist der Mensch, der an Tugenden reich ist und sich in jeder Schicksalslage fromm und gläubig zu verhalten weiß; der im falschem Sinne Reiche ist dagegen der Mensch, der nach dem Fleische reich ist und das Leben in den äußeren Besitz verlegt, der vergeht und zunichte wird und bald diesem, bald jenem gehört und zuletzt S. 249 überhaupt niemand. 2. Umgekehrt gibt es wieder in der gleichen Weise einen echten Armen und einen anderen, den unechten Armen, der mit Unrecht diesen Namen trägt; der eine ist nach dem Geiste, also an dem Eigenen, arm, der andere nach der Welt, also an dem, was ihm nicht gehört. 3. Zu dem, der nach der Welt nicht arm und an Begierden reich ist, sagt der, der am Geist arm1 und an Gott reich ist: Gib den fremden Besitz, der in deiner Seele ist, auf,2 damit du reinen Herzens werdest und Gott schauest,3 was mit anderen Worten ausgedrückt, aber dem Sinn nach das gleiche ist wie in das Himmelreich kommen. 4. Und wie kannst du ihn aufgeben? Dadurch, daß du ihn verkaufst. Wieso? Solltest du statt des Besitzes Geld nehmen? Sollst du Reichtum gegen Reichtum vertauschen, indem du den sichtbaren Besitz zu Geld machst? 5. Keineswegs! Vielmehr, indem du an Stelle dessen, was zuvor in deiner Seele war, die du zu retten wünschest, einen anderen Reichtum in sie aufnimmst, der zu göttlichem Wesen macht und ewiges Leben schenkt, eine den Geboten Gottes entsprechende Gesinnung, für die dir Lohn und Ehre, unvergängliches Heil und ewige Unsterblichkeit zuteil werden wird. 6. In dieser Weise befolgst du richtig den Befehl: „Verkaufe, was du hast“, nämlich das Viele und Überflüssige, was dir den Himmel verschließt, wobei du an seiner Stelle das eintauschest, was dich selig machen kann. Jenes mögen die fleischlich Armen bekommen, die es nötig haben; du aber empfange dafür den geistigen Reichtum; „dann wirst du einen Schatz im Himmel haben“.4


  1. Das Wörtchen (xxx) vor (xxx) wird mit Segaar zu tilgen sein; darnach ist übersetzt. Auf diese Weise gewinnt man den Sinn, daß der unechte Arme zugleich der unechte Reiche und umgekehrt der echte Arme zugleich der echte Reiche ist. ↩

  2. Gegen diese Erklärung ist von Clemens selbst Strom. IV 29,1 eingewendet worden, daß dabei die Worte „und gibt es den Armen“ nicht erklärt werden können. ↩

  3. Vgl. Mt 5,8. ↩

  4. Mk 10,21; Mt 19,21. ↩

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Salvation of the Rich Man

XIX.

He then is truly and rightly rich who is rich in virtue, and is capable of making a holy and faithful use of any fortune; while he is spuriously rich who is rich, according to the flesh, and turns life into outward possession, which is transitory and perishing, and now belongs to one, now to another, and in the end to nobody at all. Again, in the same way there is a genuine poor man, and another counterfeit and falsely so called. He that is poor in spirit, and that is the right thing, and he that is poor in a worldly sense, which is a different thing. To him who is poor in worldly goods, but rich in vices, who is not poor in spirit 1 and rich toward God, it is said, Abandon the alien possessions that are in thy soul, that, becoming pure in heart, thou mayest see God; which is another way of saying, Enter into the kingdom of heaven. And how may you abandon them? By selling them. What then? Are you to take money for effects, by effecting an exchange of riches, by turning your visible substance into money? Not at all. But by introducing, instead of what was formerly inherent in your soul, which you desire to save, other riches which deify and which minister everlasting life, dispositions in accordance with the command of God; for which there shall accrue to you endless reward and honour, and salvation, and everlasting immortality. It is thus that thou dost rightly sell the possessions, many are superfluous, which shut the heavens against thee by exchanging them for those which are able to save. Let the former be possessed by the carnal poor, who are destitute of the latter. But thou, by receiving instead spiritual wealth, shalt have now treasure in the heavens.


  1. ho kata pneuma hou ptochos ... phesi. Segaar omits ou, and so makes ho kata pneuma k.t.l. the nominative to phesi. It seems better, with the Latin translator, to render as above, which supposes the change of ho into os. ↩

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