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Welcher Reiche wird gerettet werden? (BKV)
27.
S. 258 1. Indessen soll wenigstens dargelegt werden, was das Gleichnis zunächst zeigt und weshalb es der Herr gebraucht hat. Es soll die Vermöglichen lehren, daß sie die Sorge für ihr Heil nicht aufgeben dürfen, als wären sie bereits im voraus verurteilt, und daß sie andererseits den Reichtum nicht ins Meer werfen1 und als einen heimtückischen Feind des Lebens verurteilen dürfen, sondern daß sie vielmehr lernen müssen, in welcher Weise und wie sie den Reichtum zu gebrauchen und das Leben zu erwerben haben. 2. Denn da ein Mensch weder unbedingt zugrunde geht, wenn er es wegen seines Reichtums fürchtet, noch unbedingt gerettet wird, wenn er zuversichtlich an seine Rettung glaubt, so wollen wir sehen, welche Hoffnung der Heiland ihnen vorzeichnet und auf welche Weise das, was sie nicht hofften, ihnen verbürgt wird, und das, was sie hoffen, zu ihrem Besitz werden kann.
3. Es sagt also der Meister, als er gefragt wurde, welches das größte Gebot sei: „Du sollst lieben den Herrn deinen Gott von ganzem Herzen und aus deinem ganzen Vermögen!“ Dieses sei das größte Gebot;2 daß er so sprach, ist wohl berechtigt. 4. Denn dieses Gebot bezieht sich auf das Erste und Größte, auf Gott unseren Vater selbst, durch den alles geworden ist und besteht und zu dem das, was gerettet wird, wieder zurückkehrt.3 5. Da wir von diesem zuvor geliebt wurden4 und unser Leben empfingen, wäre es nicht recht, irgend etwas mehr zu achten und zu ehren; vielmehr müssen wir ihm diesen kleinen Dank für die größten Wohltaten erweisen, da wir für den bedürfnislosen und vollkommenen Gott nichts anderes als Dank ersinnen können, uns selbst aber Unvergänglichkeit eben dadurch erwerben, daß wir nach der uns eigenen Kraft und nach unserem Vermögen den Vater lieben. Denn so viel einer Gott liebt, desto mehr dringt er auch in Gott ein.
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Salvation of the Rich Man
XXVII.
Well, first let the point of the parable, which is evident, and the reason why it is spoken, be presented. Let it teach the prosperous that they are not to neglect their own salvation, as if they had been already fore-doomed, nor, on the other hand, to cast wealth into the sea, or condemn it as a traitor and an enemy to life, but learn in what way and how to use wealth and obtain life. For since neither does one perish by any means by fearing because he is rich, nor is by any means saved by trusting and believing that he shall be saved, come let them look what hope the Saviour assigns them, and how what is unexpected may become ratified, and what is hoped for may come into possession.
The Master accordingly, when asked, "Which is the greatest of the commandments?" says, "Thou shalt love the Lord thy God with all thy soul, and with all thy strength;" 1 that no commandment is greater than this (He says), and with exceeding good reason; for it gives command respecting the First and the Greatest, God Himself, our Father, by whom all things were brought into being, and exist, and to whom what is saved returns again. By Him, then, being loved beforehand, and having received existence, it is impious for us to regard aught else older or more excellent; rendering only this small tribute of gratitude for the greatest benefits; and being unable to imagine anything else whatever by way of recompense to God, who needs nothing and is perfect; and gaining immortality by the very exercise of loving the Father to the extent of one's might and power. For the more one loves God, the more he enters within God.
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Matt. xxii. 36-38. ↩