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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Quis dives salvetur? Welcher Reiche wird gerettet werden? (BKV)

17.

1. Wer aber den Reichtum in seiner Seele trägt und statt des göttlichen Geistes in seinem Herzen Gold oder Grundbesitz hat und immer darnach trachtet, seinen Besitz unendlich groß zu machen, und, nach unten blickend und durch die Fangstricke der Welt gefesselt, immer nach mehr trachtet, als einer, der von Erde ist und zu Erde werden wird,1 wie kann ein solcher nach dem Himmelreich verlangen und seinen Sinn darauf richten, ein Mensch, der nicht ein Herz, sondern einen Acker oder ein Bergwerk in sich trägt und notwendigerweise in dem erfunden werden wird, was er sich gewählt hat?2 „Denn wo der Sinn des Menschen ist, da ist auch sein Schatz.“3 2. Der Herr kennt aber zweierlei Art von Schatz, einen guten Schatz, denn „der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor“, und einen schlechten Schatz, denn „der schlechte Mensch bringt aus dem schlechten Schatz das Schlechte hervor, denn aus dem Überfluß des Herzens S. 247 redet der Mund“.4 3. Wie es nun bei ihm und auch bei uns nicht nur einen einzigen Schatz gibt, nämlich nicht nur den, der beim Auffinden einen unerwarteten großen Gewinn bringt,5 sondern auch noch einen zweiten, der keinen Gewinn bringt, der nicht erstrebenswert ist, dessen Erwerb vielmehr Schaden und Nachteil bringt, so gibt es auch einen Reichtum an Gutem und einen an Schlechtem, da wir ja wissen, daß die Begriffe Schatz und Reichtum ihrem Wesen nach nicht voneinander zu trennen sind. 4. Und der eine Reichtum ist es wert, daß man sich ihn erwirbt und zu eigen macht: der andere ist nicht erstrebenswert, sondern verwerflich. Auf die gleiche Weise ist auch die eine Art Armut selig zu preisen, nämlich die geistliche. 5. Deshalb fügt Matthaios auch hinzu: „Selig sind die Armen“ woran?, „am Geiste“,6 und wiederum: „Selig sind, die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit Gottes!“7 Also sind unglücklich die Armen entgegengesetzter Art, die keinen Anteil an Gott und noch weniger einen Anteil an irdischem Besitz haben und die Gerechtigkeit Gottes nicht geschmeckt haben.


  1. Vgl. Gen 3,19. ↩

  2. Daß mit diesem Satz auf ein icht in den Evangelien überliefertes Wort des Herrn angespielt ist, zeigt die Stelle unten 40,2; vgl. Strom. VII 10, und Resch, Agrapha, 2. Aufl. S. 102 Nr. 76; Ropes, Sprüche Jesu S. 137 ff. ↩

  3. Mt 6,21; Lk 12,34; die gleiche Umstellung der beiden Satzhälften gegenüber dem neutestamentlichen Text findet sich auch in Strom. VII 77,6. ↩

  4. Vgl. Lk 6,45; Mt 12,35.34. ↩

  5. Vgl. Mt 13,44. ↩

  6. Vgl. Mt 5,3. ↩

  7. Mt 5,6. ↩

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