2.
1. Der Grund aber dafür, daß es für die Reichen offenbar schwieriger ist, zum Heil zu gelangen, als für die Mittellosen, dürfte nicht einfach, sondern mannigfach sein. 2. Die einen fassen nämlich das Wort des Herrn, daß leichter ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe als daß ein Reicher in das Himmelreich komme,1 ohne Rücksicht auf den Zusammenhang und oberflächlich auf und halten sich für verloren,2 als sei schon bestimmt, daß sie nicht zum ewigen Leben gelangen können, geben sich deshalb in allem dieser Welt hin und hängen sich ganz an das diesseitige Leben, in der Überzeugung, daß nur dieses ihnen geblieben sei. So entfernen sie sich noch mehr von dem Wege zum Heil, da sie sich nicht mehr weder darum kümmern, wer die Reichen sind, von denen der Herr und Meister redet, noch darum, auf welche Weise das, was vor Menschen unmöglich ist, möglich werden kann.3 3. Andere aber verstehen zwar das Herrenwort richtig und sinngemäß, unterlassen aber die Werke, die zum Heile führen, und versäumen so die notwendige Vorbedingung für das Erreichen des erhofften Ziels. 4. Dies beides sage ich aber in bezug auf die Reichen, die die Macht des Heilands und die in ihm erschienene Erlösung kennengelernt haben, während ich mich wenig S. 230 um die kümmere, die noch nicht in die wahre Lehre eingeweiht sind.
