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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum

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Origen Against Celsus

Chapter LXX.

Celsus has made a statement regarding evils of the following nature, viz., that "although a thing may seem to you to be evil, it is by no means certain that it is so; for you do not know what is of advantage to yourself, or to another, or to the whole world." Now this assertion is made with a certain degree of caution; 1 and it hints that the nature of evil is not wholly wicked, because that which may be considered so in individual cases, may contain something which is of advantage to the whole community. However, lest any one should mistake my words, and find a pretence of wrongdoing, as if his wickedness were profitable to the world, or at least might be so, we have to say, that although God, who preserves the free-will of each individual, may make use of the evil of the wicked for the administration of the world, so disposing them as to conduce to the benefit of the whole; yet, notwithstanding, such an individual is deserving of censure, and as such has been appointed for a use, which is a subject of loathing to each separate individual, although of advantage to the whole community. 2 It is as if one were to say that in the case of a city, a man who had committed certain crimes, and on account of these had been condemned to serve in public works that were useful to the community, did something that was of advantage to the entire city, while he himself was engaged in an abominable task, 3 in which no one possessed of moderate understanding would wish to be engaged. Paul also, the apostle of Jesus, teaches us that even the very wicked will contribute to the good of the whole, while in themselves they will be amongst the vile, but that the most virtuous men, too, will be of the greatest advantage to the world, and will therefore on that account occupy the noblest position. His words are: "But in a great house there are not only vessels of gold and silver, but also of wood and of earth; and some to honour, and some to dishonour. If a man therefore purge himself, he shall be a vessel unto honour, sanctified and meet for the Master's use, prepared unto every good work." 4 These remarks I have thought it necessary to make in reply to the assertion, that "although a thing may seem to you to be evil, it is by no means certain that it is so, for you do not know what is of advantage either to yourself or to another," in order that no one may take occasion from what has been said on the subject to commit sin, on the pretext that he will thus be useful to the world.


  1. echei ti eulabes. ↩

  2. kai hos psektos katatetaktai eis chreian apeuktaian men hekasto, chresimon de to panti. ↩

  3. en apeuktaio pramati. ↩

  4. Cf. 2 Tim. ii. 20, 21. ↩

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Gegen Celsus (BKV)

70.

Celsus hat über das Böse noch folgende Lehre ausgesprochen: „ Wenn dir auch etwas als böse erscheint, so ist damit noch nicht ausgemacht, ob es wirklich böse ist; denn du weißt ja nicht, was dir oder S. 390 einem andern oder dem Ganzen zuträglich ist.“ Diese Behauptung tritt zwar etwas bescheiden auf, geht aber von der Voraussetzung aus, dass die Natur des Bösen nicht schlechterdings verwerflich sei, weil ja „für das Ganze zuträglich“ sein könne, was für den einzelnen Fall als etwas Schlimmes erachtet wird. Damit jedoch nicht jemand meine Worte mißverstehe, und darin einen Anlaß zu bösen Handlungen finde, als ob auch seine Lasterhaftigkeit dem Ganzen nützlich sei oder wenigstens nützlich sein könne, so wollen wir sagen, dass Gott unter Wahrung der Willensfreiheit bei einem heden Menschen wohl die Schlechtigkeit der Bösen zur Ordnung des Ganzen mitverwendet, indem er sie zum Besten des Ganzen zu lenken weiß, dass aber nichtsdestoweniger ein böser Mensch Tadel verdient und eben, weil er Tadel verdient, zu einer Verwendung bestimmt ist, die jeder einzelne verabscheuen muß, wenn sie auch dem Ganzen nützlich ist. So könnte man von einem Verbrecher, der sich in irgendeiner Stadt gewisser strafbarer Handlungen schuldig gemacht hätte und deshalb zu bestimmten öffentlichen, der Gemeinde nutzbringenden Arbeiten verurteilt worden wären ebenfalls sagen, er tue etwas, was der ganzen Stadt zum Nutzen gereiche, sei aber selbst belastet mit einer fluchwürdigen Tat, die kein auch nur halbwegs Verständiger begangen haben möchte.

Auch Paulus, der Apostel Jesu, belehrt uns, dass dem Bedürfnisse des Ganzen auch die Schlechtesten irgendwie dienen müßten, für ihre Person aber zu den Verworfenen gehören würden; dagegen gereichten die rechtschaffensten Personen dem Ganzen auch zum größten Nutzen und erhielten zur Belohnung ihrer Verdienste den ehrenvollsten Platz angewiesen. Er sagt; „In einem großen Hause gibt es aber nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene und zwar die einen zur Ehre, die andern zur Unehre. Wenn nun jemand sich reinigt, so wird er sein ein Gefäß zur Ehre, geheiligt und nützlich dem Herrn, zu jedem guten Werke geschickt“1 . Diese Bemerkungen S. 391 müßte ich, wie ich glaube, zu diesen Worten des Celsus machen: „ Wenn dir auch etwas als böse erscheint, so ist damit noch nicht ausgemacht, ob es wirklich böse ist, denn du weißt ja nicht, was dir oder einem andern [oder dem Ganzen] zuträglich ist“, damit nicht jemand aus dieser Stelle den Anlaß nehme, zu sündigen, in der Meinung, dass er „dem Ganzen“ wegen seiner Sünde nützen werde.


  1. vgl. 2 Tim 2,20 f ↩

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