3.
Denn in diesen und ähnlichen (Betätigungen) wird sozusagen die Gott eigentümliche Beschaffenheit gekennzeichnet, die nach meiner Meinung in den Schriften „Name Gottes“ heißt; so im Exodus: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen1“; und im Deuteronomium: „Erwartet werden soll wie Regen mein Ausspruch, herabkommen sollen wie Tau meine Worte, wie ein Regenguß über das Feldgras und wie Schneegestöber über die Weide; denn des Herrn Name rief ich an2“; und in den Psalmen: „Sie werden deines Namens gedenken in jedem kommenden Geschlecht3.“ Denn wer mit seiner Auffassung von Gott Ungehöriges verbindet, der „gebraucht den Namen des Herrn, seines Gottes, unnütz“; und wer imstande ist einen Ausspruch zu tun (gleich) einem „Regen“, der den Hörern zur Fruchtbarkeit ihrer Seelen mit verhilft, und tröstende Worte, die dem „Tau“ gleichen, anbringt und zu wirksamer Erbauung einen den Zuhörern sehr nützlichen „Regenguß“ oder ein sehr förderliches „Schneegestöber“ seiner Worte hinzufügt: der vermag dies eben S. 84 deswegen, [„weil er den Namen des Herrn angerufen hat4“]. In der Erkenntnis, dass er zu dessen Vollendung Gottes bedürfe, ruft er eben den zu Hilfe, welcher in eigentlichem Sinne Urheber der vorher genannten Dinge ist. Jeder aber5, der auch die Erkenntnis Gottes aufhellt, erinnert sich6 deren mehr, als dass er sie erfährt, wenn er auch die Geheimnisse der Gottesfurcht von jemandem zu vernehmen glaubt oder (selbst) zu finden meint.
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Exod. 20,7. ↩
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Deut. 32,2f. ↩
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Ps. 44,18. ↩
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Or. II 354,28 bis 355,3 wird die vorher zitierte Stelle Deut. 32,2 variiert, doch fehlt gerade die Ηauptsache (S. 354,24f.: ὅτι ὄνομα κυρίου ἐκάλεσα. ↩
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Or. II 355,6 scheint mir die Korrektur πᾶς δὲ τρ. nötig zu sein. ↩
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Infolge der von Origenes angenommenen Präexistenz der Seele. ↩