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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Origène († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Zweiter Teil: Über das Vaterunser
XXVI

1.

„Es geschehe dein Wille, wie im Himmel, also auch auf Erden1!“ Lukas hat dies nach der Bitte „Es komme dein Reich!“ übergangen und läßt (sogleich) folgen: „Unser tägliches Brot gib uns jeden Tag2!“ Deshalb wollen wir die vorangestellten Worte als nur bei Matthäus überliefert im Anschluß an die vor diesen stehenden Worte prüfen. Solange wir Betenden noch „auf Erden“ sind und bedenken, dass „der Wille Gottes im Himmel“ bei allen Himmelsbewohnern „geschieht“, so wollen wir darum beten, dass auch bei uns „auf Erden“ in gleicher Weise wie bei jenen „der Wille Gottes in allem geschehe“; dies wird dann eintreten, wenn wir nichts wider seinen Willen tun. Sobald aber „der Wille Gottes“, wie er „im Himmel“ waltet, auch von uns „auf Erden“ vollzogen wird, so werden wir den Himmelsbewohnern gleichgestellt sein, da wir ähnlich wie jene „das Bild des Himmlischen an uns tragen3“, und werden „das Himmelreich erben4“, während die nach uns „auf Erden“ Weilenden darum beten werden, auch uns, wenn wir „im Himmel“ sind, gleichgestellt zu sein.


  1. Matth.6,10. ↩

  2. Luk. 11,3. ↩

  3. Vgl. 1 Kor. 15,49. ↩

  4. Vgl. Matth. 25,34; 7,21. ↩

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