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Werke Origenes († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Zweiter Teil: Über das Vaterunser
XXVI

4.

Wer aber dieser Auslegung widerspricht, wird das Wort des auferstandenen Herrn an die elf Jünger, das am Schlusse dieses Evangeliums steht, anführen: „Mir ist gegeben alle Gewalt, wie im Himmel, (so) auch auf Erden1“. Denn im Besitze der „Gewalt“ über die „im Himmel“ hat er nach diesen Worten „die Gewalt auf Erden“ hinzubekommen, da die „im Himmel“ auch früher (schon) von dem Wort erleuchtet sind2, während „am Ende der Welt3“ auch die „auf Erden“ wegen der dem Sohne Gottes verliehenen Gewalt den sittlich reinen (Mächten) „im Himmel“, über die der Heiland Gewalt erhalten hat4, nachahmen. So will nun Christus die von ihm Unterrichteten durch ihre Gebete gleichsam zu Mitarbeitern seinem Vater gegenüber nehmen, damit er in ähnlicher Weise wie das „im Himmel“ der Wahrheit und dem Worte Unterworfene das „auf Erden“ [wegen] der „wie im Himmel, (so) auch auf Erden5“ erlangten Gewalt sittlich bessere und zu dem seligen Ziele der unter seiner Gewalt Stehenden führe. Wer aber unter „Himmel“ den Heiland und unter der „Erde“ die Kirche verstehen will, indem er „den Erstgeborenen aller Schöpfung6“, auf dem der Vater wie auf einem Throne ruht, als „den Himmel“ bezeichnet, der dürfte wohl finden, dass „der Mensch“, den er als eng verbunden mit jener Macht „anzog7“, weil er „sich selbst S. 93 erniedrigte und gehorsam bis zum Tode wurde8“, nach seiner Auferstehung das Wort spricht: „Mir ist gegeben alle Gewalt, wie im Himmel (so) auch auf Erden9“; denn der „Mensch“ im Heiland hat die „Gewalt über die im Himmel“ als die im „Erstgeborenen“ Vorhandenen erhalten, damit er sie mit ihm teile, indem er sich mit der Gottheit jenes innig vermischt und mit ihm eins wird.


  1. Matth. 28,18. ↩

  2. Vgl. Joh. 1,9. ↩

  3. Vgl. Matth. 13,40 usw. ↩

  4. Or. II 361,14 streiche das Komma hinter ἒλαβεν. ↩

  5. Matth. 6,10. ↩

  6. Vgl. Kol. 1,15. ↩

  7. Vgl. Eph. 4,24 (Kol. 3,10). ↩

  8. Vgl. Phil. 2,8. ↩

  9. Matth. 28,18. ↩

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