5.
Da aber der zweite Erklärer die Zweifel darüber noch nicht beseitigt, wie denn „der Wille Gottes im Himmel“ gilt, während doch die „in den Himmelsräumen wohnenden Geisterwesen der Bosheit gegen die auf Erden streiten1“, so wird es möglich sein, von dieser Erwägung aus die Frage so zu lösen. Wie der, welcher noch „auf Erden“ weilt, aber „sein Bürgertum in den Himmeln2“ hat und Schätze „im Himmel“ sammelt, da er „sein Herz im Himmel“ hat3 und „das Bild des Himmlischen an sich trägt4“, deshalb zwar nicht des Ortes, aber der Gesinnung wegen nicht mehr „von der Erde“ ist, auch nicht „von der unteren Welt“, sondern vom Himmel und der himmlischen Welt, die besser ist als diese5: so sind auch „die noch in den himmlischen Räumen verweilenden Geisterwesen der Bosheit6“, die „ihr Bürgertum“ „auf Erden7“ haben und dem Menschen als ihre Widersacher nachstellen und sich „Schätze auf Erden sammeln8“ und „das Bild des Irdischen an sich tragen9“, welcher „das Erstgebilde des Herrn ist, geschaffen, um von den Engeln verspottet zu werden10“ - so sind auch diese Geister nicht S. 94 himmlisch und wohnen auch wegen ihrer schlechten Gesinnung nicht in den Himmeln. Wenn nun gesagt wird: „Es geschehe dein Wille, wie im Himmel, also auch auf Erden11“, so muß man annehmen, dass sich jene Geister gar nicht „im Himmel“ befinden, sondern durch ihren Hochmut mit dem „aus dem Himmel“ nach Art eines „Blitzes gefallenen12“ (Engel) gefallen sind.