2.
Wir aber folgen dem Lehrmeister selbst1 und wollen seine Lehre über das Brot ausführlicher S. 96 darlegen. Im Evangelium nach Johannes sagt (Jesus) zu denen, die nach Kapernaum gekommen waren, um ihn zu suchen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr suchet [mich], nicht weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid2.“ Denn wer von den von Jesus gesegneten Broten gegessen und sich an ihnen gesättigt hat, der sucht den Sohn Gottes viel genauer zu erfassen und eilt zu ihm. Deshalb gibt er eine treffliche Vorschrift in den Worten: „Schaffet nicht die vergängliche Speise, sondern die Speise, die zu ewigem Leben bleibt, welche der Menschensohn euch geben wird3.“ Als demgegenüber die Hörer sich erkundigten und sagten; „Was sollen wir tun, dass wir die Werke Gottes schaffen?“ da antwortete Jesus und sagte zu ihnen: „Das ist das Werk Gottes, dass ihr glaubt an den, den er gesandt hat4.“ Gott aber „sandte sein Wort und heilte sie5,“ wie in den Psalmen geschrieben steht, nämlich die Kranken. Wer diesem „Worte“ glaubt, der „schafft die Werke Gottes“, die „eine Speise“ sind, „die zu ewigem Leben bleibt6“. Und „mein Vater“, sagt er, „gibt euch das wahrhaftige Brot vom Himmel; denn das Brot Gottes ist das, welches vom Himmel herabsteigt und der Welt Leben gibt7.“ „Das wahrhaftige Brot“ aber ist das, welches den wahrhaftigen Menschen, der „nach dem Bilde Gottes gemacht ist“, nährt; und wer hiervon sich nährt, der wird auch „dem Schöpfer ähnlich8“. Was ist aber nahrhafter für die Seele als das Wort, oder was kostbarer als die Weisheit Gottes für den Geist dessen, der sie erfassen kann, oder was ist der vernünftigen Natur entsprechender als Wahrheit?