5.
Paulus sagt, als er zu den „unmündigen“ und „nach Menschenart“ wandelnden Korinthern redet: „Milch gab ich euch zu trinken, nicht (feste) Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht. Aber auch jetzt vermögt ihr es noch nicht, denn ihr seid noch fleischlich1“, und im Hebräerbrief: „Und ihr seid so geworden, dass ihr der Milch bedürft, nicht fester Speise. Denn jeder, der von Milch lebt, ist unkundig des Wortes der Gerechtigkeit, er ist ja unmündig. Für Vollkommene aber ist die feste Nahrung, für die, deren Sinne durch ihr Verhalten geübt sind, Gutes und Böses zu unterscheiden2.“ Ich meine aber, dass auch sein Wort: „Der eine glaubt, dass er alles essen kann, der Schwache aber ißt (nur) Gemüse3“, nicht zuerst von leiblicher Nahrung zu verstehen ist, sondern von den Worten Gottes, die die Seele nähren4. Denn der im Glauben Beharrende und ganz Vollkommene, den er durch die Worte: „Der eine glaubt, dass er alles essen kann“, bezeichnet, vermag alles zu genießen; der Schwächere und Unvollkommenere aber, den er mit den Worten schildern will: „der Schwache aber ißt (nur) Gemüse5“, muß sich mit einfacheren Lehren, die ihm nicht gerade Stärke verleihen, begnügen. S. 99