10.
Dieses „tägliche Brot“ nun scheint mir in der Schrift mit einem anderen Namen „Baum des Lebens“ genannt zu sein. Wer darnach „seine Hand ausstreckt und von ihm nimmt, der wird in Ewigkeit leben1“. Mit einem dritten Namen wird dieser „Baum“ bei Salomo „Weisheit Gottes“ an folgenden Stellen genannt: „Sie ist S. 103 ein Baum des Lebens für alle, welche sich an ihr festhalten, und ein sicherer (Hort) für die, welche sich auf sie wie auf den Herrn stützen2.“ Da aber auch die Engel durch Gottes Weisheit genährt werden, indem sie von dem mit Weisheit verbundenen wahrhaften Schauen (Gottes) Stärke erlangen, um die eigenen Werke zu vollenden, so heißt es in den Psalmen, dass auch die Engel genährt würden, und dass hierbei die Männer Gottes, die „Hebräer“ genannt werden, mit den Engeln verkehren und gleichsam auch ihre Tischgenossen werden. Ein solches Wort ist dieses; „Engelbrot aß der Mensch3“. Denn unser Geist möge nicht in dem Grade bettelarm sein, um zu meinen, dass die Engel eine Art leiblichen Brotes, das, wie erzählt wird, auf die aus Ägypten ausgezogenen (Hebräer) vom Himmel herabgekommen war4, immer als Nahrung empfangen, und dass die Hebräer gemeinsam mit den Engeln, „den dienstbaren Geistern“ Gottes5, dieses Brot genossen hätten.