12.
Wer nun an „dem täglichen Brot“ Anteil nimmt, der wird. „in seinem Herzen gestärkt1“, ein Sohn Gottes; wer aber mit „dem Drachen“ Gemeinschaft hat, ist kein anderer als der geistig zu verstehende „Äthiope2“ und wandelt sich infolge der Fallstricke des „Drachen“ ebenfalls in eine Schlange, so dass er, auch wenn er den Willen kundgibt, sich taufen zu lassen, von dem Wort (Gottes) gescholten wird und die Worte hören muß': „Ihr Schlangen, ihr Otternbrut, wer hat euch gezeigt, dass ihr dem künftigen Zorngericht entgehen könntet3?“ Über den von den Äthiopen gespeisten Drachenleib spricht sich aber David so aus; „Zerschmettert hast du die Häupter der Drachen auf dem Wasser, [zerbrochen hast du den Kopf des Drachen,] du hast ihn als Speise gegeben den Äthiopischen Völkern4.“ Wenn es aber nicht unwahrscheinlich ist, dass im Hinblick auf die wirkliche Existenz des Sohnes Gottes und seines Widersachers sie beide Nahrung werden können dieses oder jenes (Menschen), was zögern wir, bei allen besseren und schlechteren S. 105 Mächten und bei den Menschen die Möglichkeit anzunehmen, dass ein jeder einzelne von uns Nahrung von allen diesen erhalten kann? Jedenfalls sieht Petrus, als er im Begriffe war, mit dem Hauptmann Cornelius und den bei ihm in Cäsarea Versammelten Gemeinschaft zu pflegen5 und hierauf auch den Heiden Anteil an den Worten Gottes zu geben, da sieht er „das an den vier Enden vom Himmel herabgelassene Gerät, in welchem sich alle vierfüßigen und kriechenden und wilden Tiere der Erde befanden6“; wobei er auch den Befehl erhält, „aufzustehen, zu schlachten und zu essen7“; und, als er dies mit den Worten: „Du weißt, dass niemals Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen ist8“, ablehnt, dann angewiesen wird, „keinen Menschen gemein oder unrein zu nennen9“, weil das von Gott Gereinigte von Petrus nicht als gemein erklärt werden dürfe; denn die Schrift sagt: „Was Gott gereinigt hat, das erkläre du nicht für gemein10.“ Also die reine und die unreine Speise, die nach dem Gesetze des Mose in den Benennungen so vieler Tiere unterschieden wird11 und auf die voneinander abweichende sittliche Beschaffenheit der Vernunftwesen bezogen werden muß, belehrt uns darüber, dass uns die Menschen teils (geistige) Nahrung bieten können, teils nicht dazu imstande sind, bis Gott alle reinigt und zum Spenden von Nahrung fähig macht, auch12 die „von aller Art13“.
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Vgl. Ps. 103,15; Jak. 5,8; 1 Thess. 3,13. ↩
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Vgl. Ps. 73,13.14; Offenb. 12,3-17 usw. ↩
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Matth. 3,7; Luk. 3,7. ↩
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Ps. 73,13.14. ↩
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Vgl. Apg. 10,1.24.27.33ff. ↩
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Vgl. Apg. 10,11.12; 11,5.6. ↩
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Vgl. Apg. 10,13; 11,7. ↩
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Vgl. Apg. 11,8 (10,14). ↩
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Vgl. Apg. 10,28. ↩
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Apg. 10,15; 11,9. ↩
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Vgl. Lev. 11,2ff.; Deut. 14,3-20. ↩
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Ich lese Or. II 371,26 mit E. Klostermann καὶ τοὺς ἀ.π.γ. ↩
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Vgl. Matth. 13,47. ↩