5.
Aber wenn man schuldig ist, so zahlt man entweder die Schuld ab oder enthält sie vor, und es ist möglich, sie in unserem Leben abzuzahlen, es ist aber auch möglich, sie vorzuenthalten. Und einige „schulden niemandem etwas1“, andere aber, die das meiste abzahlen, sind [nur wenig schuldig und andere,] die nur wenig abzahlen, bleiben den größeren Teil schuldig; und vielleicht gibt es jemanden, der nichts abzahlt, S. 114 sondern alles schuldig bleibt. Wer jedoch alles abzahlt, so dass er nichts schuldig bleibt, vollbringt dies wohl im Laufe der Zeit, indem er eines Erlasses hinsichtlich der früheren Schulden bedarf; diesen Erlaß kann mit Recht der erlangen, welcher sich von einer gewissen Zeit an so zu werden beeifert, dass er in der Ableistung seiner Verpflichtungen nichts schuldig bleibt.***2 Diese gesetzwidrigen Tätigkeiten aber, in unsere Seele eingedrückt, werden zu „der gegen uns lautenden Schuldschrift3“, nach der wir, wie nach (Schuld) büchern, die von uns allen sozusagen eigenhändig geschrieben sind, unser Urteil empfangen werden, (einer „Schuldschrift“), die vorgelegt wird4, wenn „wir alle vor dem Richterstuhle Christi stehen werden, damit ein jeder, was er durch sein leibliches Leben verdient hat, seinen Taten entsprechend davontrage, es sei gut oder böse5“. Auf diese Schulden bezieht sich auch die Stelle in den „Sprichwörtern“: „Gib dich nicht hin zur Bürgschaft aus Scheu vor einer Person; denn wenn diese nicht die Mittel hat, wiederzuerstatten, so wird man dir dein Bett unter deinem Leibe wegnehmen6.“
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Vgl. Röm. 13,8. ↩
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Or. II 378,8 nehme ich eine Lücke im Text an, da weder die überlieferten Worte, noch die folgenden eine ausreichende Beziehung zum Vorhergehenden haben. Man könnte nach Kol. 2,13 folgende Ergänzung versuchen: τῶν ἐπιβαλλόντων ⟨αὐτῷ χαρισάμενος γὰρ ὁ χριστὸς ἡμῖν πάντα τὰ παραπτώμαρα συνεζωοποίησεν ἡμας σὺν αὐτῷ νεκροὺς ὂντας τοῖς παραπτώμασιν⟩ ὡς οὐκ ἀποδιδομένων. αὗται δὲ αἱ παράνομοι ἐνέργειαι κτλ. ↩
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Vgl. Kol.2,14. ↩
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Ich übersetze Or. II 378,11 nach Bentleys Korrektur προαψθηοόμενον. ↩
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Röm. 14,10; 2 Kor. 5,10. ↩
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Sprichw. 22,26.27 ↩