10.
Ich weiß nun nicht, wie sich einige die über die priesterliche Würde hinausgehende Macht angemaßt haben - vielleicht sogar ohne genaue Kenntnis des priesterlichen Könnens - und sich rühmen, als ob sie imstande wären, auch Götzendienst zu gestatten und Ehebruch und Hurerei zu vergeben, wie wenn durch ihr Gebet für die, welche sich dieser Freveltaten unterfangen haben, auch die „Sünde zum Tode“ getilgt werden würde; denn sie lesen dieses Wort nicht: „Es gibt eine Sünde zum Tode; nicht von jener sage ich, dass jemand dafür bitten solle1.“ Auch darf man nicht mit Stillschweigen übergehen, dass der tapfere Ijob für seine Söhne ein Opfer mit diesen Worten darbringt: „dass nicht etwa meine Söhne in ihrem Herzen Böses gegen Gott gedacht haben2“; denn für zweifelhafte Sünden, die noch nicht einmal bis zu den Lippen gekommen waren, bringt er sein Opfer dar.