1.
„Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen1!“ Die Worte „sondern erlöse uns von dem Bösen“ fehlen bei Lukas. Wenn der Heiland uns nicht S. 119 vorschreibt, Unmögliches zu erbitten, so scheint es mir der Untersuchung wert zu sein, wie wir den Befehl erhalten können, darum zu beten, dass wir nicht „in Versuchung“ kommen möchten, da doch „das ganze irdische Leben der Menschen eine Versuchung ist2.“ Denn insofern wir auf Erden umgeben sind mit dem „Fleische, das gegen den Geist streitet3“, dessen „Sinnen Feindschaft ist gegen Gott, da es sich in keiner Weise dem Gesetze Gottes unterwerfen kann4“, befinden wir uns in Versuchung.