6.
Wenn aber einer, da wir über „den Armen“ nicht ausführlicher gesprochen haben, deshalb unbesorgt ist, als ob es bei der Armut keine „Versuchung“ gäbe1, der mag wissen, dass der (uns) auflauernde (böse Feind) darauf ausgeht, (auch) „einen Bettler und Armen niederzuwerfen2“, und vor allem deshalb, weil nach Salomo „der Bettler einer Drohung nicht standhält3“. Was soll man aber ausführen, wie viele wegen ihres schlecht verwendeten irdischen Reichtums beim Strafgericht den Platz neben „dem Reichen“ im Evangelium4 erhalten haben, und wie viele, die ihre Armut unmännlich ertrugen und sich knechtischer und unterwürfiger, als es „den Heiligen geziemt5“, benahmen, ihrer „himmlischen Hoffnung6“ verlustig gegangen sind? Aber auch die Menschen, welche mitten zwischen diesen beiden (Extremen), Reichtum und Armut, stehen7, sind durchaus nicht ganz davor sicher, entsprechend ihrem mäßigen Besitz zu sündigen. S. 123