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Œuvres Origène († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Zweiter Teil: Über das Vaterunser
XXIX

15.

Das gleiche wie diese werden nun diejenigen erleiden, welche „für die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes das Abbild der Gestalt eines vergänglichen Menschen, auch der Vögel und der vierfüßigen und kriechenden Tiere“ eintauschen; denn sie werden verlassen und dahingegeben „in den Gelüsten ihrer Herzen zur Unreinigkeit, um ihre Leiber zu entehren1“, da sie zu einem seelen- und empfindungslosen Körper den Namen dessen herabgezogen hatten, der allen mit Empfindung und Vernunft begabten Wesen nicht nur das Empfinden, sondern auch das vernunftgemäße Empfinden, einigen auch das vollkommene und tugendhafte Empfinden und Denken verleiht. Und mit Recht werden solche von dem Gott, den sie verlassen haben, und der sie nun seinerseits verläßt, „zu entehrenden Leidenschaften dahingegeben“, indem sie „den gebührenden Lohn für ihre Verirrung“ durch das räudige Vergnügen, S. 131 dem sie fröhnten „empfangen2“. „Der gebührende Lohn für ihre Verirrung“ wird ihnen nämlich viel mehr zuteil, wenn sie „zu entehrenden Leidenschaften dahingegeben“, als wenn sie durch das einsichtsvolle Feuer3 gereinigt werden und „im Kerker bis zum letzten Quadranten“ jeden Teil ihrer Schuld wiedererstatten müssen4. Denn durch die Preisgabe an „entehrende Leidenschaften“, nicht nur an die natürlichen, sondern auch an viele widernatürliche, werden sie befleckt und durch das Fleisch abgestumpft5, wie wenn sie dann nicht mehr Seele oder Geist besäßen, sondern ganz zu Fleisch geworden wären. In dem Feuer und „dem Kerker“ aber empfangen sie mit heilsamen Leiden, die über die Vergnügungssüchtigen verhängt werden, zur Reinigung von den in „der Verirrung“ begangenen Sünden nicht „einen gebührenden Lohn für ihre Verirrung6“, sondern eine Wohltat, und werden von allem „Schmutz und Blute“ befreit, womit besudelt und verunreinigt, sie nicht einmal imstande waren, etwas zu ihrer Rettung [in] ihrem Verderben auszudenken7. „Abwaschen“ wird also Gott „den Schmutz der Söhne und der Töchter Zions und ihr Blut reinigend wegspülen aus ihrer Mitte durch den Hauch des Gerichts und den Hauch der brennenden Flamme8.“ „Er geht nämlich hinein wie Feuer eines Schmelzofens und wie Kraut von Wäschern9“, abwaschend und reinigend die solcher Heilmittel Bedürftigen, weil sie „Gott nicht gebührend erkennen“ wollten. Solchen Heilmitteln übergeben, werden sie freiwillig „den verwerflichen Sinn“ hassen10. S. 132 Denn Gott will nicht, dass jemandem das Gute zwangsweise zuteil werde, sondern nach seinem freien Willen soll es ihm werden; wobei gar mancher infolge der länger dauernden Gemeinschaft mit der Sünde nur schwer die ihr anhaftende Häßlichkeit bemerkt, um sich dann von ihr, die er fälschlicherweise für schön angesehen hatte, abzuwenden.


  1. Röm. 1,23.24. ↩

  2. Vgl. Röm. 1,26.27 ↩

  3. Vgl. Is. 4,4; Mal. 3,2; 1 Kor. 3,13. ↩

  4. Vgl. Matth. 5,25.26. ↩

  5. Vgl. Is. 6,10. ↩

  6. Vgl. Röm. 1,27. ↩

  7. Meiner Übersetzung liegt OR. II 390,16f. folgende Textverbesserung zugrunde: οὐδὲ τι ἐννοῆσαι περὶ τοῦ σῴζεσθαι ἐδύναντο ⟨ἐν⟩ τῇ σφῶν ἀπωλείᾳ.. Vgl. Esther 8,6 und meinen Apparat. ↩

  8. Is. 4,4. ↩

  9. Mal. 3,2.3.; vgl. Orig. c. Cels. IV 13. ↩

  10. Vgl. Röm. 1,28. ↩

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