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Œuvres Origène († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Dritter Teil: Nachtrag zum allgemeinen Teile
XXXI

2.

Wer demnach zum Gebete zu gehen im Begriff ist, der wird meiner Meinung nach die ganze Gebetshandlung angespannter und nachdrücklicher verrichten, wenn er vorher kurze Zeit anhält und sich vorbereitet, ferner alles, was ihn ablenken1 und seine Gedanken S. 139 verwirren kann, ablegt und sich möglichst an die Erhabenheit, der er nahen will, erinnert und (bedenkt), dass es frevelhaft wäre, nachlässig und ungebunden und gleichsam geringschätzig zu ihr heranzutreten, [sondern] dass er erst alles Unpassende ablegen und dann so zum Beten gehen [müsse2], indem er vor seinen Händen gleichsam seine Seele ausspannt und vor seinen Augen den Geist zu Gott hinstreckt und vor dem Hintreten seine Vernunft von der Erde emporrichtet und sie zu dem Herrn der Welt hinlenkt und jeden Gedanken an das erlittene Böse einem vermeintlichen Beleidiger gegenüber soweit von sich entfernt, wie er wünscht, dass Gott auch ihm keine Sünde nachtragen möchte, der doch Unrecht getan und sich gegen viele seiner Nebenmenschen vergangen hat oder sich bewußt ist, in mannigfacher Hinsicht wider die Vernunft gehandelt zu haben. Auch darf man nicht daran zweifeln, dass von den zahllosen Stellungen des Körpers die Stellung mit ausgestreckten Händen und emporgerichteten Augen allen (andern) vorzuziehen ist, da man dann gleichsam das Abbild der besonderen Beschaffenheit, die der Seele während des Gebetes geziemt, auch am Körper trägt. Dies aber muß, wie wir betonen, ohne weiteres dann geschehen, wenn keine (besonderen) Umstände vorliegen; denn unter Umständen ist es gestattet, einmal auch im Sitzen in geziemender Weise zu beten, wenn man an einer nicht unerheblichen Fußkrankheit leidet, oder auch im Liegen wegen Fieber oder ähnlicher Krankheiten; ferner ist es wegen besonderer Umstände, z.B. wenn wir zu Schiff fahren, oder wenn die Verhältnisse es nicht erlauben, dass wir uns zurückziehen und das schuldige Gebet darbringen - dann ist es statthaft zu beten, auch ohne dass wir uns (äußerlich) den Anschein davon geben.


  1. Or. II 395,30 ist nach Bentleys Verbesserung ⟨καὶ⟩ πάντα περισπασμὸν übersetzt. ↩

  2. Vermutlich ist Or. II 396,1f. ἀλλ vor ἀποθέμενον und Z. 2 δεῖν nach ἥκειν ausgefallen. ↩

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