4.
Wenn aber sogar „die Sünder abtrünnig geworden sind vom Mutterschoße an1“ und der Gerechte „vom Mutterleibe an ausgesondert ist2“, [und] wenn gesagt wird: „Der ältere wird dem jüngeren dienen3“, „obwohl sie noch nicht geboren waren, auch nichts S. 24 Gutes oder Schlechtes getan hatten, damit die von Gott beschlossene freie Wahl bestehen bleibe, nicht nach Werken, sondern nach seiner Berufung4“, so bitten wir ohne Erfolg um Vergebung der Sünden oder um den Geist der Kraft, damit wir „alles vermögen“, „wenn Christus uns stark macht5“. Sind wir nämlich „Sünder“, so sind wir „vom Mutterschoße an abtrünnig geworden6“; sind wir aber „vom Mutterleibe an ausgesondert7“, so wird uns auch ohne Gebet das Schönste zufallen. Denn was für ein Gebet sollte Jakob vor seiner Geburt dargebracht haben, dass ihm prophezeit wird, er werde dem Esau „überlegen sein“ und sein Bruder werde ihm „dienen8“? Was aber hat „Esau“ gefrevelt, dass er vor seiner Geburt „gehaßt wird9“? Wozu aber betet Mose, wie im 89. Psalm geschrieben steht, wenn Gott seine „Zuflucht ist, bevor die Berge gegründet und die Erde und der Erdkreis gestaltet worden sind10“? ...11
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Vgl. Ps. 57,4. ↩
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Vgl. Gal. 1,15. ↩
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Gen. 25,23 (Röm. 9,12) ↩
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Röm. 9,11.12. ↩
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Vgl. Phil. 4,13. ↩
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Vgl. Ps. 57,4 ↩
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Vgl. Gal. 1,15. ↩
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Vgl. Gen. 25,23 (Röm. 9,12). ↩
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Vgl. Mal. 1,3 (Röm. 9,13). ↩
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Vgl. Ps. 89,1.2. ↩
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Hier fehlen etwa eineinhalb Zeilen, die vermutlich ein ähnliches Zitat wie Ps. 89,1.2 enthalten haben, das, im gegensatz zum folgenden, von einer Person handelte. ↩