1.

Mit den recht Betenden aber betet nicht nur der Hohepriester, sondern beten auch die Engel „im Himmel, die sich über einen reuigen Sünder mehr freuen, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße nötig haben¹“, und dazu die Seelen der entschlafenen Frommen. Dies erhellt daraus, dass Raphael ein Gebetsopfer von Tobit und Sara vor Gott bringt². Denn nachdem beide gebetet hatten, „wurde das Gebet beider“, sagt die Schrift, „angesichts der Herrlichkeit des großen Raphael erhört³, und er wurde abgeschickt, die beiden zu heilen⁴“. Und als Raphael selbst seinen Dienst, den er als Engel den beiden nach der Anordnung Gottes erwiesen hatte, offenbart, da sagt er: „Und nun, als ihr beiden, du und deine Schwiegertochter Sara, betetet, brachte ich das Gedächtnis eures Gebetes vor den Heiligen⁵“, und kurz darauf: „Ich bin Raphael, einer der sieben Engel, die [die Gebete der Heiligen] (vor Gott) bringen und angesichts der Herrlichkeit des Heiligen Zutritt haben⁶.“ Nach dem Wort des Raphael ist also „ein mit Fasten und Almosen und Gerechtigkeit verbundenes Gebet gut⁷“. Ferner erschien, wie in den S. 40 Makkabäerbüchern [geschrieben steht⁸], Jeremia, „durch graues Haar und Herrlichkeit“ ausgezeichnet, so dass ihn „eine ganz wunderbare und glanzvolle Hoheit umgab“, „streckte seine rechte Hand aus und übergab dem Judas ein goldenes Schwert⁹“; für Jeremia (aber) legte ein anderer entschlafener Frommer Zeugnis ab mit den Worten: „Dies ist der Mann, der viel betet für das Volk und die heilige Stadt, Jeremia, der Prophet Gottes¹⁰.“