2.
Wozu bedarf es aber einer Aufzählung der Menschen, die durch richtiges Beten die größten Güter von Gott erhalten haben, da es für jeden freisteht, sich aus den Schriften mehr Beispiele zu sammeln? Anna nämlich beförderte die Geburt Samuels, der dem Mose an die Seite gestellt wird1, als sie, unfruchtbar, gläubig zum Herrn betete2; Hiskia aber, der, noch kinderlos, von Jesaja erfuhr, dass er sterben werde, betete und ist darauf in das Geschlechtsregister des Heilands aufgenommen worden3; als ferner nach einem einzigen Befehl infolge der Hinterlist Hamans das Volk schon im Begriffe war, unterzugehen, da wurde das mit Fasten verbundene Gebet Mardochais und Esthers erhört und fügte zu den von Mose angeordneten Festen den S. 46 Freudentag des Mardochai für das Volk hinzu4. Aber auch Judith, die ein frommes Gebet (zu Gott) emporgesandt hatte, überwand mit Hilfe Gottes den Holofernes, und „ein einziges Weib der Hebräer brachte Schande über das Haus Nabuchodonosor5“; Ananias aber und Asarja und Misael wurden erhört und gewürdigt, „den frischen Hauch des (den Ofen) durchwehenden Windes“ zu genießen, der die Feuerflamme nicht wirksam sein ließ6; ferner wird um der Gebete Daniels willen den Löwen in der Grube der Babylonier der Rachen verschlossen7; endlich kann Jona, der die Hoffnung nicht aufgab, dass sein Gebet „aus dem Leibe des Meertieres“, das ihn verschlungen hatte, gehört werden würde, den Bauch des Tieres verlassen und seine Prophezeiung an die Nineviten vervollständigen8.