6.
„Bitte, Fürbitte und Danksagung“ kann man nun passenderweise auch [heiligen] Menschen darbringen; aber zwei davon, ich meine nämlich „Fürbitte und S. 55 Danksagung“ nicht nur heiligen, sondern auch [andern] Menschen: die „Bitte“ aber nur heiligen Menschen, wenn sich ein zweiter Paulus oder Petrus finden sollte, damit sie uns förderlich sind und uns würdig machen, die ihnen gewährte Vollmacht der Sündenvergebung1 zu erlangen; es müßte denn, wenn wir einem, der nicht heilig ist, Unrecht zugefügt haben, gestattet sein, auch an einen solchen, sobald wir uns der Versündigung an ihm bewußt geworden sind, eine „Bitte“ zu richten, damit er uns das Unrecht verzeiht. Wenn man aber bei heiligen Menschen so verfahren soll, um wie viel mehr muß man Christus „Dank sagen“, der uns nach dem Willen des Vaters so viele Wohltaten erwiesen hat! Aber auch „Fürbitten“ sollen wir an ihn richten, wie es Stephanus in den Worten tat: „Herr, wäge ihnen diese Sünde nicht zu2“; und in Nachahmung des Vaters des Mondsüchtigen werden wir sprechen: „Ich bitte, Herr, erbarme dich“ entweder „über meinen Sohn3“ oder über mich selbst oder über irgend jemand sonst.