1.
Da aber der Betende, wie wir oben1 gesagt haben, zuerst eine bestimmte Haltung und Gesinnung annehmen und dann erst so beten muß, so wollen wir vor (der Erklärung) des bei Matthäus überlieferten Gebetes die hierüber von unserm Heiland geäußerten [Worte] betrachten, die so lauten: „Wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, denn diese pflegen in den Synagogen und an den Straßenecken stehend zu beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so gehe in deine Kammer hinein und schließe deine Türe zu, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der dich in dem Verborgenen sieht, wird dir (es) vergelten. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie glauben erhört zu werden, wenn sie viele Worte machen. Gleichet ihnen nun nicht; denn euer Vater weiß, wessen ihr bedürft, bevor ihr es von ihm fordert. So nun sollt ihr beten2.“