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Œuvres Origène († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Zweiter Teil: Über das Vaterunser
XIX

2.

An vielen Orten tritt nun offenbar unser Heiland der Ruhmbegierde als einer verderblichen Leidenschaft entgegen; dies hat er auch hier getan, indem er abmahnt, zur Zeit des Gebetes das Werk von Heuchlern zu betreiben; denn das Werk von Heuchlern ist es, sich unter den Menschen mit Frömmigkeit oder mit Freigebigkeit brüsten zu wollen. Eingedenk aber des Wortes: "Wie könnt ihr glauben, die ihr Ruhm von Menschen nehmt, und den Ruhm von dem alleinigen Gotte sucht ihr nicht1?" müssen wir allen "Ruhm bei Menschen", wenn er auch nach allgemeiner Annahme der Tugend zuteil wird, verachten und den wirklichen und wahrhaften S. 67 Ruhm suchen, der von dem kommt, der allein in einer ihm angemessenen Weise dem des Ruhmes Würdigen auch über seine Würdigkeit hinaus Ruhm verleiht. Und gerade das nun, was für tugendhaft und lobenswert gelten könnte, verliert seinen Wert bei der Annahme, es träte dann ein, wenn wir es tun, "um von den Leuten gepriesen zu werden" oder "um uns vor den Leuten zu zeigen2"; deshalb erhalten wir auch hierfür von Gott keinen Dank. Denn untrüglich ist jedes Wort Jesu und wird, wenn man den starken Ausdruck brauchen darf, noch untrüglicher, sobald es mit der von ihm häufig gebrauchten eidlichen Versicherung verbunden ist. Er tut aber über diejenigen, welche um menschlichen Ruhmes willen ihrem Nächsten Gutes zu erweisen scheinen, oder "in den Synagogen und an den Straßenecken beten, um sich vor den Leuten zu zeigen", denselben Ausspruch: "Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin3." Denn wie der "reiche Mann" bei Lukas "das Gute in seinem eigenen irdischen Leben empfangen hatte4" und eben deswegen nicht mehr imstande war, es nach dem gegenwärtigen Leben zu erlangen: ebenso wird der, welcher "seinen Lohn" beim Spenden von Almosen oder bei Gebeten "schon empfangen hat5", "das Verderben ernten", aber nicht "das ewige Leben ernten", da er nicht "auf den Geist", sondern "auf das Fleisch gesät hat6". Auf das Fleisch aber sät", wer "in den Synagogen und auf den Straßen, um von den Menschen gepriesen zu werden, Almosen gibt, indem er es vor sich her ausposaunen läßt7", oder wer "in den Synagogen und an den Straßenecken stehend zu beten pflegt, damit er vor den Leuten sich zeige8" und bei den Zuschauern für gottesfürchtig und heilig gelte.


  1. Joh. 5,44. ↩

  2. Vgl. Matth. 6,2.5. ↩

  3. Matth. 6,5. ↩

  4. Vgl. Luk. 16,25 ↩

  5. Vgl. Matth. 6,5. ↩

  6. Gal. 6,8. ↩

  7. Vgl. Matth.6,2. ↩

  8. Vgl. Matth. 6,5. ↩

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