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Werke Origenes († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Zweiter Teil: Über das Vaterunser
XXI

2.

Und zwar scheint zu „plappern“, wer viele Worte macht, und der „Plappernde“ viele Worte zu machen. Denn nichts von der Materie und den Körpern ist einheitlich, sondern jedes von den als Einheiten angesehenen Dingen ist gespalten und zerschlagen und in mehrere (Teile) zerlegt, die die Einheit verloren haben1. Einfach nämlich ist das Gute, vielfach aber ist das sittlich Schlechte; und einfach ist die Wahrheit, vielfach ist die Lüge; und einfach ist die wahre Gerechtigkeit, vielfach aber sind die Fähigkeiten, diese zu erheucheln; und einfach ist die Weisheit Gottes, vielfach aber „die Weisheit dieser Welt“ und die „der Herrscher dieser Welt“, welche zunichte wird2; und einfach ist das Wort Gottes, vielfach aber das Gott entfremdende Wort. Deshalb wird niemand „infolge von vielen Worten, die er macht, der Sünde entfliehen3“, noch kann jemand, der infolge von vielen Worten erhört zu werden glaubt, (deshalb) erhört werden. Wir dürfen daher für unsere Gebete nicht die der Heiden zum Muster nehmen, die „plappern“ oder viele Worte machen4 oder, was sie auch immer tun, „nach dem Gleichnis der Schlange5“ tun. Denn der Gott der Frommen „weiß als Vater, wessen“ seine Söhne „bedürfen6“, da dies der Kenntnis des S. 72 Vaters würdig ist. Wenn aber jemand Gott nicht kennt, und nicht kennt, was zu Gott gehört, der kennt auch7 seine eigenen Bedürfnisse nicht; denn gänzlich verfehlt ist das, „dessen er zu bedürfen“ meint. Wer aber die höheren und göttlicheren Dinge, deren er bedarf und die Gott bekannt sind, vor Augen hat, der wird diese auch erlangen, da der Vater sie auch vor der (ausgesprochenen) Bitte kennt. Nach dieser Erklärung der Worte, die dem bei Matthäus überlieferten Gebete (des Herrn) vorangehen8, wollen wir nun auch das, was durch das Gebet (selbst) deutlich gemacht wird, betrachten.


  1. Or. II 345,19 lese ich jetzt mit Delarue ἀπολωλεκότα. ↩

  2. Vgl. 1 Kor. 2,6. ↩

  3. Vgl. Sprichw. 10,19. ↩

  4. Vgl. Matth. 6,8.7. ↩

  5. Vgl. Ps. 57,5. ↩

  6. Vgl. Matth. 6,8. ↩

  7. Or. II 346,6 schreibe ich ἀγνοεῖ καὶ τὰ ὧν κτλ . ↩

  8. Vgl. Matth. 6,5-8. ↩

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