4.
Jedes Werk nun bei ihnen, jedes Wort und jeder Gedanke, von dem eingebornen Wort nach ihm selbst gestaltet, ahmt das „Ebenbild des unsichtbaren Gottes1“ nach und entsteht „nach dem Ebenbilde des Schöpfers2“, der „seine Sonne über Gute und Böse aufgehen, und regnen läßt über Gerechte und Ungerechte3“, so dass in ihnen „ das Bild des Himmlischen4“ wohnt, der selbst das „Ebenbild Gottes“ ist. Da nun „die Heiligen“ „Abbild5“ des „Ebenbildes“, d.h. des Sohnes6, sind, so machen sie sich die Sohnschaft zu eigen, indem sie nicht nur „dem Leibe der Herrlichkeit“ Christi „gleichgestaltet“ werden, sondern auch ihm selbst, der „im Leibe“ ist7. Sie werden aber dem im „Leibe der Herrlichkeit“ Befindlichen dadurch „gleichgestaltet“, dass sie „verwandelt werden durch Erneuerung des Sinnes8“. Wenn aber solche (Christen) in allem die Worte sprechen: „Unser Vater, der du bist in den Himmeln9“, so ist (andererseits) „wer die Sünde tut“, wie Johannes in seinem katholischen Briefe sagt, offenbar „vom Teufel, da der Teufel von Anfang an sündigt10“. Und wie der „Same Gottes“, in dem „aus Gott Gezeugten“ verbleibend, Ursache wird, dass der nach dem eingebornen Wort Gestaltete nicht „sündigen“ S. 76 kann11, so ist in jedem, der „die Sünde tut“, „der Same“ des Teufels, der dem damit Behafteten, solange er sich in seiner Seele befindet, die Möglichkeit raubt, gut zu handeln. Aber weil „dazu der Sohn Gottes sich offenbart hat, um die Werke des Teufels zu zerstören12“, so ist es durch die Einkehr des Wortes Gottes in unsere Seele möglich, dass nach „Zerstörung der Werke des Teufels“ der in uns gelegte böse „Same“ ganz verschwindet und wir „Kinder Gottes“ werden13.