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Apostolische Konstitutionen und Kanones
6. Indessen sollen wir keineswegs absichtlich der Verfolgung und Marter uns entgegenstürzen.
Entsagen wir also auch Eltern und Verwandten und Freunden und Weib und Kindern und Besitztümern und allen Gütern des Lebens, wenn Etwas davon Hinderniß zur Gottseligkeit wäre; denn wir sollen beten, daß wir nicht in Versuchung fallen. Wenn wir aber zum Martyrium berufen werden, so müssen wir mit Standhaftigkeit den ehrenvollen Namen bekennen; und wenn wir deßwegen zum Tode verurtheilt würden, so lasset uns frohlocken und den Weg zur Unsterblichkeit eilig zurücklegen. Wenn wir Verfolgung leiden, so dürfen wir nicht bestürzt uns geberden. Lieben wir ja nicht das gegenwärtige Leben, haschen wir nicht nach Ehre bei den Menschen, noch nach Ruhm und Ansehen bei Angesehenen, wie einige Juden, welche die Thaten des Herrn bewunderten, aber nicht an ihn glaubten aus Furcht vor den Hohepriestern und Obersten: „denn sie liebten die Ehre der Menschen mehr als die Ehre Gottes.„1 Wenn wir aber ein gutes Bekenntnis ablegen, so retten wir nicht nur uns selbst, sondern befestigen auch die Neophyten und die Katechumenen im Glauben. Wenn wir aber im Bekenntnisse muthlos werden und die göttliche Religion verläugnen aus Geistesschwäche und Furcht vor kurzer Strafe, so berauben wir uns nicht bloß der ewigen Herrlichkeit, sondern wir werden auch den Übrigen zur Ursache ihres Verderbens S. 149 und erleiden doppelte Strafe, weil wir durch unsere Verläugnung die Lehre, welche wir ehemals hoch in Ehren gehalten, dem Verdachte des Irrthums preisgegeben haben. Deßwegen seien wir nicht vorschnell oder waghalsig, denn der Herr sagt: „Betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet: der Geist ist zwar willig, das Fleisch aber schwach.“2 Seien wir aber nicht schüchtern im Bekenntniß, wenn wir in Gefahr gerathen. Wenn Einer durch Verläugnung seiner Hoffnung, die da ist Jesus der Sohn Gottes, dem zeitlichen Tode entgeht, morgen aber auf's Schmerzenlager geworfen wird durch irgend eine sehr gefährliche Krankheit des Unterleibes oder des Magens oder des Kopfes oder durch irgend ein anderes unheilbares Leiden, als: Auszehrung, Krebs, Absceß, Miserere, Wassersucht oder Kolik, und wenn Einer durch jähen Tod aus diesem Leben scheidet, ist er dann nicht auch der zeitlichen Güter beraubt und von den ewigen ausgeschlossen? Verfallt er nicht der ewigen Strafe, wird er nicht hinausgestoßen in die äusserste Finsterniß, wo Heulen und Zähneknirschen?3 Wer aber des Martyriums gewürdigt worden, freue sich sehr im Herrn, daß er eine solche Krone erlangt und im Glauben aus dem Leben geschieden. Wenn er auch nur Katechumen war, so scheide er ohne Traurigkeit; denn das Leiden um Christi willen wird ihm eine völlig giltige Taufe sein, weil er in Wirklichkeit mit Christo stirbt, die Übrigen aber durch die Taufe wie im Typus. Er freue sich der Nachfolge des Meisters, da geboten ist: „Ein Jeder wird vollkommen sein, wenn er wird wie sein Meister.„4 Nun aber wurde Jesus unsertwegen geschlagen und verwundet, er ertrug Beschimpfungen und Verläumdungen großmüthig, er wurde angespieen, mit Ohrfeigen und Maulschellen mißhandelt, wurde nach der Geißelung an's Kreuz geheftet, mit Essig und Galle getränkt, und nachdem Alles erfüllt war, was geschrieben, sprach er zu Gott dem S. 150 Vater: „In deine Hände empfehle ich meinen Geist.“5 Wer also sein Schüler sein will, muß seinen Kämpfen nacheifern, seine Geduld nachahmen, wohl wissend, daß, wenn er auch von Menschen ins Feuer geworfen würde, er Nichts zu leiden hätte wie jene drei Knaben oder, wenn er auch Etwas leide, reichlichen Lohn vom Herrn empfange für den Glauben an den einen und alleinigen und wahren Gott und Vater durch Jesum Christum, den erhabenen Hohenpriester und Erlöser der Seelen und Vergelter der Leidenskämpfe, welchem die Ehre in Ewigkeit. Amen.
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Constitutions of the Holy Apostles
VI. That a Believer Ought Neither Rashly to Run into Danger Through Security, Nor to Be Over-Timorous Through Pusillanimity, But to Fly Away for Fear; Yet that If He Does Fall into the Enemy's Hand, to Strive Earnestly, Upon Account of the Crown that is Laid Up for Him.
Let us therefore renounce our parents, and kinsmen, and friends, and wife, and children, and possessions, and all the enjoyments of life, when any of these things become an impediment to piety. For we ought to pray that we may not enter into temptation; but if we be called to martyrdom, with constancy to confess His precious name, and if on this account we be punished, let us rejoice, as hastening to immortality. When we are persecuted, let us not think it strange; let us not love the present world, nor the praises which come from men, nor the glory and honour of rulers, according as some of the Jews wondered at the mighty works of our Lord, yet did not believe on Him, for fear of the high priests and the rest of the rulers: "For they loved the praise of men more than the praise of God."1 But now, by confessing a good confession, we not only save ourselves, but we confirm those who are newly illuminated, and strengthen the faith of the catechumens. But if we remit any part of our confession, and deny godliness by the faintness of our persuasion, and the fear of a very short punishment, we not only deprive ourselves of everlasting glory, but we shall also become the causes of the perdition of others; and shall suffer double punishment, as affording suspicion, by our denial that that truth which we gloried in so much before is an erroneous doctrine. Wherefore neither let us be rash and hasty to thrust ourselves into dangers, for the Lord says: "Pray that ye fall not into temptation: the spirit indeed is willing, but the flesh is weak."2 Nor let us, when we do fall into dangers, be fearful or ashamed of our profession. For if a person, by the denial of his own hope, which is Jesus the Son of God, should be delivered from a temporary death, and the next day should fall dangerously sick upon his bed, with a distemper in his bowels, his stomach, or his head, or any of the incurable diseases, as a consumption, or gangrene, or looseness, or iliac passion, or dropsy, or colic, and has a sudden catastrophe, and departs this life; is not he deprived of the things present, and loses those eternal? Or rather, he is within the verge of eternal punishment, "and goes into outer darkness, where is weeping and gnashing of teeth."3 But let him who is vouchsafed the honour of martyrdom rejoice with joy in the Lord, as obtaining thereby so great a crown, and departing out of this life by his confession. Nay, though he be but a catechumen, let him depart without trouble; for his suffering for Christ will be to him a more genuine baptism, because he does really die with Christ, but the rest only in a figure. Let him therefore rejoice in the imitation of his Master, since is it thus ordained: "Let every one be perfect, as his Master is."4 Now his and our Master, Jesus the Lord, was smitten for our sake: He underwent reproaches and revilings with long-suffering. He was spit upon, He was smitten on the face, He was buffeted; and when He had been scourged, He was nailed to the cross. He had vinegar and gall to drink; and when He had fulfilled all things that were written, He said to His God and Father, "Into Thy hands I commend my spirit."5 Wherefore let him that desires to be His disciple earnestly follow His conflicts: let him imitate His patience, knowing that, although he be burned in the fire by men, he will suffer nothing, like the three children;6 or if he does suffer anything, he shall receive a reward from the Lord, believing in the one and the only true God and Father, through Jesus Christ, the great High Priest, and Redeemer of our souls, and rewarder of our sufferings. To whom be glory for ever. Amen.