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Apostolische Konstitutionen und Kanones
1. Von der Verleihung besonderer Gnaden- und Wundergaben.
Unser S. 256 Gott und Erlöser Jesus Christus übergibt uns das große Geheimniß der Gottseligkeit1 und ladet Juden und Heiden zur Erkenntniß des einen und wahren Gottes, seines Vaters, ein, wie er selbst, dankend für die Rettung der Gläubigen, sagt: „Ich habe deinen Namen geoffenbaret den Menschen; ich habe das Werk vollendet, welches du mir gegeben hast;”2 und unsertwegen zum Vater betet: „Heiliger Vater, die Welt kennet dich zwar nicht: ich aber kenne dich, und Diese haben dich erkannt.”3 Und von den Gnadengaben, welche er durch den hl. Geist gegeben hat, sagt er mit Recht uns allen zugleich, die wir nämlich S. 257 zur Vollkommenheit gelangt sind: „Die Zeichen aber, die denen folgen, welche glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, sie werden neue Sprachen reden, sie werden Schlangen hinwegnehmen, und so sie etwas Tödtliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; den Kranken werden sie die Hände auflegen, und es wird mit ihnen besser werden.”4 Diese Gnadengaben oder Geschenke wurden zuerst uns Aposteln verliehen, die wir das Evangelium jeder Kreatur verkünden sollten; sodann aber werden sie nothwendiger Weise auch Denen zu Theil, welche durch uns zum Glauben gelangt sind, und sie werden gegeben nicht zum Nutzen Derer, welche die Wunder wirken, sondern zur Umstimmung der Ungläubigen, damit Diejenigen, welche das Wort nicht überzeugte, die Wundermacht zu Schanden mache. Diese Zeichen werden nicht für uns, die wir gläubig sind, gegeben, sondern für die Ungläubigen, sowohl unter Juden, als auch Griechen. Auch die Austreibung böser Geister bringt nicht uns Gewinn, die wir sie vornehmen, sondern Denen, welche durch die Kraft des Herrn von den dämonischen Einflüssen befreit werden. Hierüber belehrte uns der Herr selbst und zeigte es mit den Worten: „Darüber sollt ihr euch nicht freuen, daß euch die Geister unterthänig sind, sondern freuet euch, daß eure Namen im Himmel geschrieben stehen.”5 Denn Jenes geschieht durch die Kraft des Herrn selbst, Dieses aber durch unsere Sorge und Mühe, wobei wir bekanntlich von ihm unterstützt werden. Es ist also nicht nothwendig, daß jeder Gläubige Teufel austreibe oder Todte erwecke oder in verschiedenen Sprachen rede, sondern derjenige, welchem besondere Gnaden- und Wundergaben aus irgend einem nützlichen Grunde verliehen sind, besitzt dieselben zum Heile der Ungläubigen, die sich häufig nicht durch einen Wortbeweis, wohl aber durch die Macht der Wunder überführen lassen, da sie des Heiles würdig sind; denn nicht alle Gottlosen lassen sich S. 258 durch Wunder bekehren. Dieß bezeugt der Herr selbst mit den Worten im Gesetze: „In fremden Sprachen und fremden Zungen will ich zu diesem Volke reden, und doch werden sie nicht glauben.”6 Denn auch die Ägyptier glaubten nicht an Gott, obgleich Moses so viele und so große Zeichen und Wunder that.7 Auch die Mehrzahl der Juden glaubte nicht an Christum, der wie Moses jegliche Krankheit und Noth heilte; die Ägyptier ließen sich auch durch die Verwandlung des Stabes in eine lebendige Schlange, durch das an der Hand geschehene Wunder und durch die Umwandlung des Nil in Blut nicht im Mindesten bekehren;8 auch die Juden blieben verstockten Herzens, obwohl sie gewahrten, daß Blinde sehen, Lahme geben, Todte aufstehen.9 Dem Moses widersetzten sich Jannes und Mambres,10 Christo aber Annas und Kaiphas. So werden nicht alle Menschen durch Zeichen und Wunder zum Glauben gebracht, sondern nur jene, welche ein unbefangenes Urtheil über die Sachen haben, und zu deren Heile Gott, der Alles weise anordnet, Wunder wirken läßt; denn nicht in Folge menschlicher Kraft, sondern kraft göttlichen Willens werden Wunder gewirkt. Hievon thun wir deßwegen Erwähnung, damit ja Keiner, dem solche Gnadengaben verliehen sind, sich über Andere erhebe, welche nicht im Besitze derselben sind. Wir meinen hier jene Gnadengaben, die sich durch Wunder äussern; denn es gibt Niemanden, der durch Christus an Gott glaubt, welcher nicht eine geistige Gnadengabe erhalten hätte; es ist nämlich dieß ein Gnadengeschenk Gottes, befreit zu sein von gottloser Verehrung vieler Götter und durch Christus an Gott den Vater zu glauben, gleichwie es eine Gnadengabe Gottes ist, abgeworfen zu haben die jüdische Decke und zu glauben, daß nach dem Wohlgefallen Gottes der Eingeborne, welcher vor Jahrtausenden das Dasein hatte, am Ende der Zeiten aus einer Jungfrau geboren wurde. S. 259 ohne Zuthun eines Mannes, und daß er als Mensch hienieden wandelte, ohne Sünde, und jegliche Gerechtigkeit des Gesetzes erfüllte, und daß Gott das Wort, unbekümmert um die Schmach, mit Gottes Zulassung das Kreuz auf sich nahm, und daß er gestorben und begraben wurde und nach drei Tagen auferstanden ist; und daß er nach seiner Auferstehung vierzig Tage mit den Aposteln beisammen blieb und nach Erfüllung aller Anordnung vor ihren Augen aufgenommen wurde zu Gott und dem Vater, welcher ihn gesandt hatte. Wer Dieses glaubt, nicht blindlings und nicht gegen die Vernunft, sondern auf Prüfung hin und mit voller Gewißheit, der hat von Gott eine Gnadengabe erhalten; in gleicher Weise auch der, welcher von jeder Ketzerei rein bewahrt worden ist. Wer also Zeichen und Wunder thut, verurtheile und verdamme nicht jenen Gläubigen, welchem diese Gnadengaben nicht verliehen sind. Verschieden sind nämlich die Gnadengaben Gottes, die von ihm durch Christum ausgetheilt worden sind; und du hast11 diese empfangen, Jener wieder eine andere, nämlich entweder die Rede der Weisheit oder der (tiefern) Erkenntniß oder die Unterscheidung der Geister oder die Erkenntniß des Zukünftigen, oder die Lehrgabe, oder die Geduld, oder die gesetzliche Enthaltsamkeit. Denn auch Moses, der Mann Gottes, da er in Ägypten Wunder wirkte, erhob sich nicht gegen seine Landsleute,12 und da er ein Gott genannt worden, ward er nicht stolz gegen seinen Propheten Aaron. So auch Jesus, der Sohn des Nave, welcher nach Moses der Führer des Volkes gewesen, obgleich er im Kriege gegen die Jebusiten, da ein Tag nicht hinreichte zum Siege, die Sonne still stehen ließ gen Gabaon und den Mond gen Ajalon, war nicht übermüthig gegen Phinees oder Kaleb.13 Auch Samuel, welcher so viele Wunder gethan, ließ sich gegen den frommen und Gott lieben David Nichts zu Schulden kommen, sondern beide waren Propheten, jener S. 260 nämlich der Priester, dieser aber der König. Und da in Israel14 siebentausend Heilige waren, welche das Knie vor Baal nicht beugten, und aus ihnen Elias und sein Schüler Elisäus allein Wunder wirkten, so hat doch Elias den gottesfürchtigen Hausmeister Abdias, welcher nicht Wunder that, nicht verachtet, noch Elisäus15 seinen Schüler, welcher vor den Feinden flüchtete, verhöhnt; aber auch der weise Daniel,16 welcher zweimal aus dem Rachen der Löwen befreit wurde, noch die drei Jünglinge, welche aus dem Feuerofen befreit wurden, ließen den übrigen Männern ihres Volkes davon Etwas fühlen. Denn sie wußten, daß sie nicht durch ihre Kraft den Gefahren entkommen, sondern daß sie durch Gottes Kraft sowohl Wunder gewirkt haben als in den Bedrängnissen gerettet worden. Daher soll Niemand von euch, wenn auch Prophet oder Wunderthäter, sich gegen seinen Bruder erheben. Denn ergäbe es sich, daß kein Ungläubiger mehr wäre, so wäre fürder jegliches Wunderwirken überflüssig. Denn fromm zu sein, entspringt aus dem guten Willen eines Jeglichen, aber Wunder zu wirken aus der Kraft Desjenigen, welcher die Wundergabe verleiht; das Erstere davon bezieht sich auf uns selbst, das Andere auf Gott, welcher aus oben genannten Gründen wirkt. Folglich soll auch der König die ihm untergebenen Feldherrn, der Herrscher seine Untergebenen nicht gering schätzen. Denn wenn es keine Untergeordneten gäbe, so wären die Präfekten überflüssig, und wenn es keine Führer des Heeres gäbe, so könnte das Reich nicht bestehen: so soll auch nicht der Bischof gegen die Diakonen oder Priester sich erheben und nicht die Priester gegen das Volk; denn aus beiden besteht die Gemeinschaft. Die Bischöfe und Ältesten sind Priester für Jemanden (für die Laien), und die Laien sind für Jemanden (für die Priester) Laien; und ein Christ zu sein, steht in unserer Macht, aber Apostel oder Bischof S. 261 oder etwas Ähnliches, das ist nicht in unserer Macht, sondern wem Gott das Charisma verleiht. Dieses also bisher Gesagte bezieht sich auf Diejenigen, welche gewürdigt worden, Gnadengaben oder Würden zu empfangen.
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Constitutions of the Holy Apostles
I. On Whose Account the Powers of Miracles are Performed.
Jesus Christ, our God and Saviour, delivered to us the great mystery of godliness, and called both Jews and Gentiles to the acknowledgment of the one and only1 true God His Father,2 as Himself somewhere says, when He was giving thanks for the salvation of those that had believed, "I have manifested Thy name to men, I have finished the work Thou gavest me;"3 and said concerning us to His Father, "Holy Father, although the world has not known Thee, yet have I known Thee; and these have known Thee."4 With good reason did He say to all of us together, when we were perfected concerning those gifts which were given from Him by the Spirit: "Now these signs shall follow them that have believed in my name: they shall cast out devils; they shall speak with new tongues; they shall take up serpents; and if they drink any deadly thing, it shall by no means hurt them: they shall lay their hands on the sick, and they shall recover."5 These gifts were first bestowed on us the apostles when we were about to preach the Gospel to every creature, and afterwards were of necessity afforded to those who had by our means believed; not for the advantage of those who perform them, but for the conviction of the unbelievers, that those whom the word did not persuade, the power of signs might put to shame: for signs are not for us who believe, but for the unbelievers, both for the Jews and Gentiles. For neither is it any profit to us to cast out demons, but to those who are so cleansed by the power of the Lord; as the Lord6 Himself somewhere instructs us, and shows, saying: "Rejoice ye, not because the spirits are subject unto you; but rejoice, because your names are written in heaven."7 Since the former is done by His power, but this by our good disposition and diligence, yet (it is manifest) by His assistance. It is not therefore necessary that every one of the faithful should cast out demons, or raise the dead, or speak with tongues; but such a one only who is vouchsafed this gift, for some cause which may be advantage to the salvation of the unbelievers, who are often put to shame, not with the demonstration of the world, but by the power of the signs; that is, such as are worthy of salvation: for all the ungodly are not affected by wonders; and hereof God Himself is a witness, as when He says in the law: "With other tongues will I speak to this people, and with other lips, and yet will they by no means believe."8 For neither did the Egyptians believe in God, when Moses had done so many signs and wonders;9 nor did the multitude of the Jews believe in Christ, as they believed Moses, who yet had healed every sickness and every disease among them.10 Nor were the former shamed by the rod which was turned into a living serpent, nor by the hand which was made white with leprosy, nor by the river Nile turned into blood; nor the latter by the blind who recovered their sight, nor by the lame who walked, nor by the dead who were raised.11 The one was resisted by Jannes and Jambres, the other by Annas and Caiaphas.12 Thus signs do not shame all into belief, but only those of a good disposition; for whose sake also it is that God is pleased, as a wise steward of a family, to appoint miracles to be wrought, not by the power of men, but by His own will. Now we say these things, that those who have received such gifts may not exalt themselves against those who have not received them; such gifts, we mean, as are for the working of miracles. For otherwise there is no man who has believed in God through Christ,13 that has not received some spiritual gift: for this very thing, having been delivered from the impiety of polytheism, and having believed in God the Father through Christ,14 this is a gift of God. And the having cast off the veil of Judaism, and having believed that, by the good pleasure of God, His only begotten Son, who was before all ages,15 was in the last time born of a virgin,16 without the company of a man, and that He lived as a man, yet without sin, and fulfilled all that righteousness which is of the law; and that, by the permission of God, He who was God the Word endured the cross, and despised the shame; and that He died, and was buried, and rose within three days; and that after His resurrection, having continued forty days with His apostles, and completed His whole constitutions, He was taken up in their sight to His God and Father, who sent Him: he who has believed these things, not at random and irrationally, but with judgment and full assurance, has received the gift of God. So also has He who is delivered from every heresy. Let not, therefore, any one that works signs and wonders judge any one of the faithful who is not vouchsafed the same: for the gifts of God which are bestowed by Him through Christ are various; and one man receives one gift, and another another. For perhaps one has the word of wisdom, and another the word of knowledge;17 another, discerning of spirits; another, foreknowledge of things to come; another, the word of teaching; another, long-suffering; another, continence according to the law: for even Moses, the man of God, when he wrought signs in Egypt, did not exalt himself against his equals: and when he was called a god, he did not arrogantly despise his own prophet Aaron.18 Nor did Joshua the son of Nun, who was the leader of the people after him, though in the war with the Jebusites he had made the sun stand still over against Gibeon, and the moon over against the valley of Ajalon,19 because the day was not long enough for their victory, insult over Phineas or Caleb. Nor did Samuel, who had done so many surprising things, disregard David the beloved of God: yet they were both prophets, and the one was high priest, and the other was king. And when there were only seven thousand holy men in Israel who had not bowed the knee to Baal,20 Elijah alone among them, and his disciple Elisha, were workers of miracles. Yet neither did Elijah despise Obadiah the steward, who feared God, but wrought no signs; nor did Elisha despise his own disciple when he trembled at the enemies.21 Moreover, neither did the wise Daniel who was twice delivered from the mouths of the lions, nor the three children who were delivered from the furnace of fire,22 despise the rest of their fellow-Israelites: for they knew that they had not escaped these terrible miseries by their own might; but by the power of God did they both work miracles, and were delivered from miseries. Wherefore let none of you exalt himself against his brother, though he be a prophet, or though he be a worker of miracles: for if it happens that there be no longer an unbeliever, all the power of signs will thenceforwards be superfluous. For to be pious is from any one's good disposition; but to work wonders is from the power of Him that works them by us: the first of which respects ourselves; but the second respects God that works them, for the reasons which we have already mentioned. Wherefore neither let a king despise his officers that are under him, nor the rulers those who are subject. For where there are none to be ruled over, rulers are superfluous; and where there are no officers, the kingdom will not stand. Moreover, let not a bishop be exalted against his deacons and presbyters, nor the presbyters against the people: for the subsistence of the congregation depends on each other. For the bishops and the presbyters are the priests with relation to the people; and the laity are the laity with relation to the clergy. And to be a Christian is in our own power; but to be an apostle, or a bishop, or in any other such office, is not in our own power, but at the disposal of God, who bestows the gifts. And thus much concerning those who are vouchsafed gifts and dignities.
-
The words "one and only" are omitted in the Syriac and Coptic. ↩
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One V. ms. omits "His Father." The Syriac amd Coptic have "the only Father." ↩
-
John xvii. 6, 4. ↩
-
John xvii. 11, 25. ↩
-
Mark xvi. 17, 18. ↩
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The Coptic reads "our God." ↩
-
Luke x. 20. ↩
-
Isa. xxviii. 11; 1 Cor. xiv. 21. ↩
-
Ex. vii. and iv. ↩
-
Deut. xviii. 15, etc. ↩
-
Matt. xi. 5 ↩
-
2 Tim. iii. 8 ↩
-
Instead of "Christ," the Coptic reads, "through His Holy Son." ↩
-
The Coptic reads, "and in Christ and the Holy Spirit." ↩
-
The Coptic reads, "and His only begotten Son, who was with the Father and the life-giving Holy Spirit before all the ages." ↩
-
The Coptic reads, "spotless virgin." ↩
-
1 Cor. xii. 8 ↩
-
Ex. vii. 1 ↩
-
Josh. x ↩
-
1 Kings xix. 18; Rom. xi. 4. ↩
-
2 Kings vi. ↩
-
Dan vi. 16, iii. ↩