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Werke Kirchenordnungen Constitutiones Apostolorum

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Apostolische Konstitutionen und Kanones

17. Der Bischof selbst muß rein sein, wenn er zu Gericht sitzen will.

Wenn der Bischof selbst einen Fehltritt gemacht hat, wie wird er es noch wagen, das Vergehen eines Andern zu untersuchen oder Jemanden zu strafen, wenn er selbst oder die Diakonen wegen Parteilichkeit oder Bestechung ein beflecktes Gewissen haben? wie wenn eine angesehene Person Etwas zu erzielen sucht und der Richter bestechlich ist und die Untersuchung nicht zu Ende geführt wird? Wenn die, welche dem Bischof untergeordnet sind, Diebsgesellen sind und die Sachen der Wittwen nicht vor ihn kommen lassen,1 werden sie ihn nicht unterstützen können in der Bekämpfung des Bösen. Man wird dem Bischof die Worte des Evangeliums zurufen: „Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken in deinem eigenen Auge gewahrst du nicht?”2 Es soll also der Bischof mit seinen Diakonen ein solches Wort zu hören sich scheuen -- er soll keinen Anlaß geben. Denn der Sünder, wenn er sieht, wie Jemand ihm ähnlich handelt, wird in der Fortsetzung der Sünde bestärkt und nimmt von diesem einen Genossen her den Vorwand, auf Andere Einfluß auszuüben. Das soll S. 51 nicht sein! Und so wird die Heerde verdorben. Denn je größer die Anzahl der Sünder ist, desto größer wird auch die durch sie begangene Missethat sein: denn die Sünde, welche keinen Tadel erfährt, nimmt an innerer Bosheit zu und wirkt auf Andere ansteckend, denn ein wenig Sauerteig durchdringt die ganze Masse, gleichwie ein Dieb ein ganzes Volk in üblen Ruf bringt und todte Fliegen die Annehmlichkeit einer Salbe verderben3; und ein Fürst, der gerne Lügenworte hört, hat lauter gottlose Diener.4 In gleicher Weise steckt ein räudiges Schaf, wenn es nicht von den gesunden abgesondert wird, diese mit seiner Krankheit an, ein Pestkranker lst Vielen zum Schrecken, und ein wüthender Hund bringt Jeden, der ihn berührt, in Gefahr. Wenn wir also einen lasterhaften Menschen von der Kirche Gottes nicht ausscheiden, so machen wir aus dem Hause Gottes eine Räuberhöhle, denn man darf an den Sündern nicht stillschweigend vorübergehen, sondern rügen, ermahnen, im Zaume halten, Fasten auferlegen, damit auch die Übrigen Vorsicht lernen; denn der Herr sagt: „Machet vorsichtig die Kinder Israels.”5 Es soll also der Bischof durch Ermahnen die Vergehen hindern, das Gute sorgfältig fördern, die von Gott bereiteten ewigen Güter verkünden und die Rache des künftigen Gerichts in Aussicht stellen, damit er nicht nach Verwahrlosung der Pflanzung Gottes wegen seiner Nachlässigkeit das höre, was bei Oseas gesagt ist: „Ihr habet Bosheit gpflüget, Ungerechtigkeit geerntet, der Lüge Frucht gegessen.”6


  1. Is. 1, 23. ↩

  2. Luk. 6, 41. ↩

  3. Ekkl. 10, 1. ↩

  4. Sprüchw. 29, 12 ↩

  5. Lev. 15, 31. ↩

  6. Os. 10, 13. ↩

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Constitutions of the Holy Apostles

XVII. That a Bishop Must Be Unblameable, and a Pattern for Those Who are Under His Charge.

But if the bishop himself be an offender, how will he be able any longer to prosecute the offence of another? Or how will he be able to reprove another, either he or his deacons, if by accepting of persons, or receiving of bribes, they have not all a clear conscience? For when the ruler asks, and the judge receives, judgment is not brought to perfection; but when both are "companions of thieves, and regardless of doing justice to the widows,"1 those who are under the bishop will not be able to support and vindicate him: for they will say to him what is written in the Gospel, "Why beholdest thou the mote that is in thy brother's eye, but considerest not the beam that is in thine own eye?"2 Let the bishop, therefore, with his deacons, dread to bear any such thing; that is, let him give no occasion for it. For an offender, when he sees any other doing as bad as himself, will be encouraged to do the very same things; and then the wicked one, taking occasion from a single instance, works in others, which God forbid: and by that means the flock will be destroyed. For the greater number of offenders there are, the greater is the mischief that is done by them: for sin which passes without correction grows worse and worse, and spreads to others; since "a little leaven infects the whole lump,"3 and one thief spreads the abomination over a whole nation and "dead flies spoil the whole pot of sweet ointment;"4 and "when a king hearkens to unrighteous counsel, all the servants under him are wicked."5 So one scabbed sheep, if not separated from those that are whole, infects the rest with the same distemper; and a man infected with the plague is to be avoided by all men; and a mad dog is dangerous to every one that he touches. If, therefore, we neglect to separate the transgressor from the Church of God, we shall make the "Lord's house a den of thieves."6 For it is the bishop's duty not to be silent in the case of offenders, but to rebuke them, to exhort them, to beat them down, to afflict them with fastings, that so he may strike a pious dread into the rest: for, as He says, "make ye the children of Israel pious."7 For the bishop must be one who discourages sin by his exhortations, and sets a pattern of righteousness, and proclaims those good things which are prepared by God, and declares that wrath which will come at the day of judgment, lest he contemn and neglect the plantation of God; and, on account of his carelessness, hear that which is said in Hosea: "Why have ye held your peace at impiety, and have reaped the fruit thereof?"8


  1. Isa. i. 23. ↩

  2. Luke vi. 41. ↩

  3. Gal. v. 9. ↩

  4. Eccles. x. 1. ↩

  5. Prov. xxix. 12. ↩

  6. Matt. xxi. 13. ↩

  7. Lev. xv. 31. ↩

  8. Hos. x. 13, LXX. ↩

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Constitutions of the Holy Apostles

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