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Apostolische Konstitutionen und Kanones
37. Von den Anklägern und Angebern; der Richter soll diesen nicht voreilig glauben, sondern nur nach Vornahme genauer Untersuchung.
Der Bischof soll gerecht richten, wie geschrieben steht: „Ein gerechtes Urtheil fället,”1 und anderswo : „So viel aber bei euch steht, richtet gerecht.”2 Seid also wie erfahrene Geldwechsler; denn wie diese die falschen Münzen abwerfen, die ächten aber behalten, in gleicher Weise soll auch der Bischof das Makellose behalten, das Befleckte aber heilen oder, wenn unheilbar, von sich werfen. Auch soll er nicht sogleich die Amputation vornehmen und auch nicht Jedwedem glauben, denn es geschieht nicht selten, daß Einige aus Zelotismus oder Neid gegen ihren Nebenmenschen eine falsche Anklage erheben, wie einstens zu Babylon die zwei Alten3 gegen Susanna und das ägyptische Weib gegen S. 79 Joseph.4 Du also, Mann Gottes, laß' Solches nicht leicht zu, damit du nicht den Unschuldigen unbarmherzig vernichtest und den Gerechten tödtest. Denn wer solche Angaben gerne anhört, ist mehr Vater der Feindschaft als des Friedens; wo aber Leidenschaft herrscht, da ist der Herr gewichen, denn der Zorn ist Freund des Satans. Ich meine jene Abneigung und Feindschaft, die ungerechter Weise von falschen Brüdern angestiftet wird, und die niemals zuläßt, daß in der Kirche Eintracht herrsche. Wenn ihr daher solche Unkluge, Streitsüchtige, Zelotische, Übelgesinnte durchschaut habet, glaubet ihnen nicht, sondern seid vorsichtig ihnen gegenüber, wenn sie Beschuldigungen gegen einen Bruder vorbringen, weil der Menschenmord in ihren Augen etwas Gleichgiltiges ist und wo Niemand Verdacht schöpft, richten sie einen Mann zu Grunde. Du also achte auf den Angeklagten und prüfe mit Klugheit die Art und Beschaffenheit seiner Sitten, und wenn du die Angaben des Klägers als wahr und richtig befunden hast, so verfahre nach der Lehre des Herrn.5 Laß' den Angeklagten zu dir kommen, ohne daß Andere zugegen sind und beschwöre ihn, Buße zu thun. Wenn er aber verkehrten Sinnes bleibt, so ziehe zwei oder drei Zeugen bei, stelle ihm die Größe seiner Schuld vor Augen, ermahne und belehre ihn mit Sanftmuth, denn „in einem guten Herzen wohnt die Weisheit, im Herzen der Unklugen aber wird's nicht erkannt.”6
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Constitutions of the Holy Apostles
XXXVII. Concerning Accusers and False Accusers, and How a Judge is Not Rashly Either to Believe Them or Disbelieve Them, But After an Accurate Examination.
But it is the duty of the bishop to judge rightly, as it is written, "Judge righteous judgment;"1 and elsewhere, "Why do ye not even of yourselves judge what is right?"2 Be ye therefore as skilful dealers in money: for as these reject bad money, but take to themselves what is current, in the same manner it is the bishops's duty to retain the unblameable, but either to heal, or, if they be past cure, to cast off those that are blameworthy, so as not to be hasty in cutting off, nor to believe all accusations; for it sometimes happens that some, either through passion or envy, do insist on a false accusation against a brother, as did the two elders in the case of Susanna in Babylon,3 and the Egyptian woman in the case of Joseph.4 Do thou therefore, as a man of God, not rashly receive such accusations, lest thou take away the innocent and slay the righteous; for he that will receive such accusations is the author of anger rather than of peace. But where there is anger, there the Lord is not; for that anger, which is the friend of Satan--I mean that which is excited unjustly by the means of false brethren--never suffers unanimity to be in the Church. Wherefore, when you know such persons to be foolish, quarrelsome, passionate, and such as delight in mischief, do not give credit to them; but observe such as they are, when you hear anything from them against their brother: for murder is nothing in their eyes, and they cast a man down in such a way as one would not suspect. Do thou therefore consider diligently the accuser,5 wisely observing his mode of life, what, and of what sort it is; and in case thou findest him a man of veracity, do according to the doctrine of our Lord,6 and taking him who is accused, rebuke him, that he may repent, when nobody is by. But if he be not persuaded, take with thee out or two more, and so show him his fault, and admonish him with mildness and instruction; for "wisdom will rest upon an heart that is good, but is not understood in the heart of the foolish."7