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Werke Kirchenordnungen Constitutiones Apostolorum

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Apostolische Konstitutionen und Kanones

42. Der Richter darf kein Ansehen der Person gelten lassen.

Wenn ihr Hirten sammt den Diakonen eine falsche und verläumderische Anklage als wahr annehmet, etwa aus Rücksicht auf die Person oder wegen Versprechen von Geschenken, um euch den Verläumdern gefällig zu erweisen, so nehmet ihr die Lüge als wahr in Schutz und verstoßet den Angeklagten, obwohl er dem Verbrechen, dessen man ihn beschuldigt, fremd ist, aus der Kirche, und ihr habt hierüber am Tage des Herrn Rechenschaft abzulegen, wie geschrieben steht: „Den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht tödten; nimm nicht Geschenke an, um die Seele zu verwunden; denn die Geschenke blenden die Augen der Weisen und verkehren die Worte der Gerechten.”1 Und wiederum: „Sie sprechen den Gottlosen wegen der Geschenke gerecht, und das Recht des Gerechten lassen sie fallen.”2 Nehmet euch daher in Acht, daß ihr nicht das Ansehen der Person gelten lasset und diesem Worte des Herrn verfallet. Hütet euch, daß ihr Niemanden ungerecht verurtheilet und zu Gunsten der Bösen ein Urtheil fället. „Denn weh' Demjenigen, welcher das Schlechte gut und das Gute schlecht nennt, das Bittere süß und das Süße bitter, der Licht als Finsterniß und Finsterniß als Licht aufstellt.”3 Denn wenn ihr Andere ungerecht verurtheilet, so fället ihr gegen euch selbst das Urtheil, da der Herr sagt: „Mit welchem Gericht ihr richtet, mit dem werdet ihr gerichtet werden und mit welchem ihr Recht sprechet, mit dem nämlichen werdet ihr gerechtfertiget werden.”4 Wenn ihr also ohne Rücksicht auf S. 85 die Person richtet, so werdet ihr den Ankläger kennen, der gegen seinen Nächsten falsches Zeugniß gibt, und ihr werdet ihn für einen Angeber, Klatscher und Mörder erklären, der durch Widersprüche nur Böses anstiftet, in seinen Reden hin und her schwankt, der sich selbst in seinen Worten widerspricht und in der eigenen Rede sich fängt; denn eine feste Schlinge legen ihm seine Lippen.” Einen solchen Menschen, welcher des falschen Zeugnisses überwiesen ist, richte mit aller Strenge und übergib ihn dem Schwerte des Feuers und5 handle gegen ihn so, wie er es böswillig seinem Nächsten vermeinte; denn so viel er durch seine Rede vermochte, hat er dadurch, daß er die Ohren des Richters belagerte, den Bruder getödtet; aber es stebt geschrieben, „daß, wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wieder vergossen werden solle,” und: „Unschuldiges Blut, ohne Schuld vergossen, thue von dir.”6


  1. Exod. 23, 7. 8.; Deuter. 27, 25; 16, 19. ↩

  2. Is. 5, 23. ↩

  3. Is. 5, 20. ↩

  4. Matth. 7, 2.; Luk. 6, 37. ↩

  5. Deuter. 19, 19. ↩

  6. Gen. 9, 6; Deuter. 19, 13. ↩

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Constitutions of the Holy Apostles

XLII. That a Judge Must Not Be a Respecter of Persons.

But if the slanderous accusation be false, and you that are the pastors, with the deacons, admit of that falsehood for truth, either by acceptance of persons or receiving of bribes, as willing to do that which will he pleasing to the devil, and so you thrust out from the Church him that is accused, but is clear of the crime, you shall give an account in the day of the Lord. For it is written: "The innocent and the righteous thou shalt not slay."1 "Thou shalt not take gifts to smite the soul: for gifts blind the eyes of the wise, and destroy the words of the righteous."2 And again: "They that justify the wicked for gifts, and take away the righteousness of the righteous from him."3 Be careful, therefore, not to condemn any persons unjustly, and so to assist the wicked. For "woe to him that calls evil good, and good evil; bitter sweet, and sweet bitter; that puts light for darkness, and darkness for light."4 Take care, therefore, lest by any means ye become acceptors of persons, and thereby fall under this voice of the Lord.5 For if you condemn others unjustly, you pass sentence against yourselves. For the Lord says: "With what judgment ye judge, ye shall be judged; and as you condemn, you shall be condemned."6 If, therefore, ye judge without respect of persons, ye will discover that accuser who bears false witness against his neighbour, and will prove him to be a sycophant, a spiteful person, and a murderer, causing perplexity by accusing the man as if he were wicked, inconstant in his words, contradicting himself in what he affirms, and entangled with the words of his own mouth; for his own lips are a dangerous snare to him: whom, when thou hast convicted him of speaking falsely, thou shalt judge severely, and shalt deliver him to the fiery sword, and thou shalt do to him as he wickedly proposed to do to his brother; for as much as in him lay he slew his brother, by forestalling the ears of the judge.7 Now it is written, that "he that sheddeth man's blood, for that his own blood shall be shed."8 And: "Thou shalt take away that innocent blood, which was shed without cause, from thee."9


  1. Ex. xxiii. 7, 8. ↩

  2. Deut. xxvii. 25, xvi. 19. ↩

  3. Isa. v. 23. ↩

  4. Isa. v. 20. ↩

  5. This sentence follows the passage from Isa. v. 23 in most mss. One V. ms. has the order adopted In the text. ↩

  6. Matt. vii. 2; Luke vi. 37. ↩

  7. Deut. xix. 19. ↩

  8. Gen. ix. 6. ↩

  9. Deut. xix. 13. ↩

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Apostolische Konstitutionen und Kanones
Constitutions of the Holy Apostles

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