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Werke Kirchenordnungen Constitutiones Apostolorum

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Apostolische Konstitutionen und Kanones

7. Von unzüchtigen Weibern.

Wir wollen nun vernehmen, was im Buche der Weisheit das hl. Wort sagt: „Sohn, bewahre meine Reden und hinterlege bei dir meine Gebote! Mein Sohn, bewahre meine Gebote und mein Gesetz wie deinen Augapfel, so wirst du leben. Bind' es an deine Finger, schreib' es auf die Tafel deines Herzens! Sag zu der Weisheit: Du bist meine Schwester, und nenne die Klugheit deine Freundin, damit S. 25 sie dich bewahre vor dem fremden Weibe und vor der Ausländerin, die süße Worte spricht. Denn ich schaute aus dem Fenster meines Hauses durch das Gitter und sah die jungen Leute und ward gewahr eines thörichten Jünglings, der auf der Straße vorbeiging am Ecke und nahe bei dem Wege ihres Hauses im Dunkeln dahinschritt, da der Tag sich geneiget in der finstern Nacht und in der Dunkelheit. Und siehe, ein Weib kam ihm entgegen im Hurenschmuck, geschickt die Seelen zu fangen, geschwätzig und flatterhaft, der Ruhe ungewohnt, da ihre Füße im Hause nicht weilen können, die jetzt draußen, jetzt auf den Straßen, jetzt an den Ecken lauert. Sie erfaßte den Jüngling und küßte ihn und schmeichelte ihm mit frecher Miene und sprach: „Ich habe Schlachtopfer gelobet für mein Heil und heute meine Gelübde bezahlt; darum bin ich dir entgegengegangen mit dem Verlangen, dich zu sehen, und ich fand dich. Ich habe mein Bett mit Bändern gezleret, mit bunten Teppichen aus Ägypten belegt, mit Mvrrhe, Aloe und Zimmet mein Schlafgemach besprengt. Komm, laß uns trunken werden von Liebe und der gewünschten Umarmungen genießen, bis der Tag anbricht.„1 Dann fügt die Schrift bei: „So verstrickte sie ihn mit vielen Reden und riß ihn fort durch die Schmeicheleien ihrer Lippen. Er folgte ihr alsbald nach, wie ein Ochs zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein muthwilliges Lamm.“ Und anderswo steht geschrieben: „Merke nicht auf die Arglist des Weibes; denn wie träufelnder Honigseim sind die Lippen der Hure, und glätter als Öl ist ihre Kehle; aber ihr End' ist bitter wie Wermuth und scharf wie ein zweischneidiges Schwert.„2 Und wiederum: „Laß dein Herz nicht hingezogen werden auf ihre Wege, und laß dich nicht täuschen von ihren Pfaden; denn Viele hat sie verwundet und gestürzt und auch die Stärksten getödtet.“3 Wenn du diese Warnung nicht hörst, „wirst S. 26 du zuletzt seufzen müssen, wenn du dein Fleisch und deinen Leib aufgezehrt hast, und sprechen: Warum hab' ich die Zucht gehasset und hat mein Herz die Warnungen nicht angenommen, und warum hab' ich auf die Stimme meiner Lehrer nicht gehört und hab' mein Ohr nicht zu den Meistern geneigt? Ich bin fast in alles Unglück gekommen mitten in der Gemeinde und Versammlung.“4 Es ist überflüssig, noch weitere Zeugnisse aus der hl. Schrift anzuführen. Ihr alle, die ihr weise seid, werdet die hieher bezüglichen Stellen der hl. Schrift in ihrem Zusammenhange betrachten und hiedurch gekräftigt alles Böse meiden, damit ihr jenseits als Heilige auf ewig bei Gott Wohnung nehmen könnt.


  1. Sprüchw. 7, 1. ↩

  2. Sprüchw. 5, 2. ↩

  3. Sprüchw. 7, 25. ↩

  4. Sprüchw. 5, 11. ↩

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Constitutions of the Holy Apostles

VII. Concerning a Bad Woman.

For let us learn what the sacred word says in the book of Wisdom: "My son, keep my words, and hide my commandments with thee. Say unto Wisdom, Thou art my sister; and make understanding familiar with thee: that she may keep thee from the strange and wicked woman, in case such a one accost thee with sweet words. For from the window of her house she looks into the street, to see if she can espy some young man among the foolish children, without understanding, walking in the market-place, in the meeting of the street near her house, and talking in the dusk of the evening, or in the silence and darkness of the night. A woman meets him in the appearance of an harlot, who steals away the hearts of young persons. She rambles about, and is dissolute; her feet abide not in her house: sometimes she is without, sometimes in the streets, and lieth in wait at every corner. Then she catches him, and kisses him, and with an impudent face says unto him, I have peace-offerings with me; this day do I pay my vows: therefore came I forth to meet thee; earnestly I have desired thy face, and I have found thee. I have decked my bed with coverings; with tapestry from Egypt have I adorned it. I have perfumed my bed with saffron, and my house with cinnamon. Come, let us take our fill of love until the morning; come, let us solace ourselves with love," etc. To which he adds: "With much discourse she seduced him, with snares from her lips she forced him. He goes after her like a silly bird."1 And again: "Do not hearken to a wicked woman; for though the lips of an harlot are like drops from an honey-comb, which for a while is smooth in thy throat, yet afterwards thou wilt find her more bitter than gall, and sharper than any two-edged sword."2 And again: "But get away quickly, and tarry not; fix not thine eyes upon her: for she hath thrown down many wounded; yea, innumerable multitudes have been slain by her."3 "If not," says he, "yet thou wilt repent at the last, when thy flesh and thy body are consumed, and wilt say, How have I hated instruction, and my heart has avoided the reproofs of the righteous! I have not hearkened to the voice of my instructor, nor inclined mine ear to my teacher. I have almost been in all evil."4 But we will make no more quotations; and if we have omitted any, be so prudent as to select the most valuable out of the Holy Scriptures, and confirm yourselves with them, rejecting all things that are evil, that so you may be found holy with God in eternal life.


  1. Prov. vii. 1, etc. ↩

  2. Prov. v. 3, 4 ↩

  3. Prov. vii. 25, 26 ↩

  4. Prov. v. 11, etc. ↩

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Constitutions of the Holy Apostles

Inhaltsangabe

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