6. Die Juden zerfielen in Sekten und waren unter sich selbst uneins.
Auch das jüdische Volk hatte verderbliche Sekten, nämlich die Sadducäer, welche die Auferstehung nicht glauben, und die Phansäer, welche dem Zufall und Schicksal die Handlungen der Sünder zuschreiben; und die Basmotheer, welche die Vorsehung läugnen, aber behaupten, das Seiende bestehe aus selbsteigenem Impuls, wodurch sie auch die Unsterblichkeit der Seele beeinträchtigen; und die Hemerobaptisten, welche keinen Tag essen, ohne sich zuvor gebadet zu haben, und die ihre Tischlager und Schüsseln, ebenso die Milchgefäße und Pokale und Sessel nicht gebrauchen, ohne sie vorerst mit Wasser gereinigt zu haben; ferner die erst zu unserer Zeit auftretenden Ebioniten, welche da behaupten, der Sohn Gottes sei ein bloßer Mensch, nach dem Willen eines Mannes aus der Verbindung Josefs und Maria geboren; eine andere Sekte, welche von allen übrigen sich absonderte und die Gebräuche der Väter beobachtete, bildeten die Essäer. Das nun sind die Sekten im früheren (Gottes-) Volke; jetzt aber hat der böse Feind, erfinderisch im Schlechten und zum Guten unfähig,1 Einige von uns fortgetrieben und sie zu Schismatikern und Ketzern gemacht. S. 184
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Jer. 4, 22. ↩