24. Vom Gebete nach der Vorschrift des Herrn.
Wenn ihr betet, so seid nicht wie die Heuchler, sondern wie der Herr uns im Evangelium befiehlt, betet also: „Vater unser, der du bist im Himmel, geheiliget werde dein Name, es komme dein Reich, dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden; unser Brod — das wesentliche (nothwendige) gib uns heute, und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern, und führ' uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel; denn dein ist das Reich in Ewigkeit. Amen.„1 Dreimal des Tages betet so; machet euch der Kindschaft des Vaters werth, damit ihr nicht, wenn ihr ihn unwürdig Vater nennet, von ihm Vorwürfe erhaltet, wie auch Israel, einst sein eingeborner Sohn, die Worte hörte: „Bin ich der Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich der Herr, wo ist die Furcht vor mir?“2 Ehre gebührt den Vätern, Frömmigkeit den S. 232 Kindern; Achtung gebührt den Herren, Ehrfurcht ziemt den Dienern, wie das Gegentheil ist Verachtung und Empörung; „denn euretwegen,„ sagt der Herr, „wird mein Name unter den Völkern gelästert.“3