39. Beispiele der Buße.
Ich, Matthäus, einer von den Zwölfen, welche in dieser Unterweisung zu euch reden, bin Apostel, obwohl ich selbst früher Zöllner war. Durch meinen Glauben habe ich Barmherzigkeit gefunden, die früheren Werke habe ich bereut und bin gewürdigt worden, ein Apostel und Verkünder des göttlichen Wortes zu sein. Und Zachäus, welchen der Herr auf seine Buße und seine Bitten hin aufgenommen, war früher gleichfalls ein Zöllner. Selbst schon Soldaten und unzählige Zöllner, welche auf das Wort des Herrn von der Buße herbeigekommen, hörten aus dem Munde des Propheten Johannes nach der Taufe die Worte: „Fordert nicht mehr, als euch gesetzt ist.”1 Ebenso dürfen auch die Heiden wegen ihrer Lebensweise nicht verzweifeln, wenn sie nur Buße thun und den Unglauben ablegen. Also wie einen Zöllner oder Heiden halte Denjenigen, welcher einer bösen Handlung überwiesen ist und nicht Buße thut. Wenn er aber nachher seinen Sinn ändert und sich vom Irrthum abwendet, so lassen wir ihn, wie auch die Heiden wenn sie Buße thun sollen, in die Kirche zu, damit er das Wort Gottes anhöre, machen aber keine Gemeinschaft mit ihnen, bis ihnen das Siegel der Taufe aufgedrückt ist. In gleicher Weise erlauben wir den Bekehrten, wenn sie Früchte der Buße zeigen, in die Kirche zu gehen, damit sie S. 81 Gottes Wort hören und nicht ganz und gar zu Grunde gehen; an den Gebeten aber sollen sie nicht Antheil nehmen, sondern nach der Lesung des Gesetzes, der Propheten und des Evangeliums sollen sie hinausgehen, damit sie ihre Lebensweise bessern und sich bestreben, täglich zu den heiligen Versammlungen zu kommen, und dem Gebete obliegen, auf daß auch sie wieder aufgenommen werden können und Jene, welche ihre Bekehrung wahrnehmen, vorsichtiger werden und vor ähnlichem Unglück sich hüten.
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Luk. 3, 13. ↩