3. Canon. Gebet über Denjenigen, der zum Bischof geweiht wird, und Ordnung der Messe.
S. 13 O Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes,1 der in den Höhen wohnt und auf das Kleinste schaut,2 der Alles weiß, bevor es geschieht,3 der du der Kirche die Einrichtungen gegeben hast, durch dessen Befehl es geschieht, daß von Adam her ein gerechtes Geschlecht blieb nach Art dieses Bischofs, der den großen Abraham repräsentirt; der du die Fürstenthümer und Prälaturen eingesetzt hast: siehe herab auf deinen Diener N. und ertheile ihm deine Kraft und den wirksamen heiligen Geist, den du durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen eingebornen Sohn, den heiligen Aposteln verliehen hast, welche die Kirche aller Orten zur Ehre und zum Ruhme deines heiligen Namens gegründet haben. Der du das Herz eines Jeden kennst, verleihe ihm, dein Volk ohne Sünde zu sehen und werth zu sein, deine große, heilige Heerde zu weiden. Bewirke auch, daß er ohne Wanken in seinen Sitten dem ganzen Volke vorleuchte. Bewirke auch, daß seiner Tugend Alle nacheifern und nimm seine Gebete und Gaben, die er dir bei Tage und bei Nacht darbringen wird, an und laß' sie dir ein reiner Wohlgeruch sein. Verleihe ihm auch, o Herr, mit dem Bischofsamte einen milden Geist und die Gewalt, die Sünden zu vergeben, und die Macht, alle Banden der teuflischen Bosheit zu lösen und alle Krankheiten zu heilen, und vernichte alsbald den Satan unter seinen Füßen4 durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den dir mit ihm und dem hl. Geiste Ehre in alle Ewigkeit. Amen.
Darauf sollen sich Alle zu ihm wenden und ihm den Friedenskuß geben, weil er es verdient.
S. 14 Darauf bringe der Diakon die Gabe, und der zum Bischofe Geweihte lege zugleich mit den Priestern auf die Gabe die Hände, indem er sagt: „Die Gnade des Herrn (sei) mit Allen.“ Das Volk antworte: „Und mit deinem Geiste.“ Er (der Celebrans) sage: „Laßt uns (die Herzen) erheben.“ Das Volk antworte: „Wir haben sie zum Herrn“ (erhoben). Er (der Celebrans) sage: „Laßt uns Dank sagen dem Herrn.“ Und das Volk antworte: „Es ist würdig und gerecht.“ Dann aber sage er (der Celebrans) das Gebet und vollende das Meßopfer.
Wenn Öl da ist, so bete er über dasselbe, ist keines da, dann nur die übrigen Gebetchen. Sind Erstlinge von eßbaren Feldfrüchten gebracht, so bete er über sie und segne die Erzeugnisse,5 die ihm gebracht sind, damit er über sie bete;6 auch sollen über die einzelnen Gegenstände die besonderen Gebete verrichtet und am Ende jedes einzelnen Gebets soll gesagt werden: „Ehre sei dir, Vater und Sohn und hl. Geist in alle Ewigkeit. Amen.“
II. Kor. 1, 2. ↩
Ps. 112, 5. 6 [hebr.: Ps. 113, 5. 6]. ↩
Dan. 13, 42. ↩
Röm. 16, 20. Das Gebet stimmt bis „durch dessen Befehl“ mit dem von Fabricius l. c. 249 mitgetheilten wörtlich, im weiteren Verlaufe nur in einzelnen Ausdrücken überein. Das nun Folgende fehlt bei Fabricius. ↩
Fructibus. ↩
Pro oratione sua. ↩
