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Œuvres Méthode d'Olympe (260-312) Convivium decem virginum Gastmahl oder Die Jungfräulichkeit (BKV)
Achte Rede: Thekla.

XIII.

So fasset männlichen und nüchternen Mut und hebet eure Waffen gegen das üppige Tier, nicht um ein Haar weichet zurück, verwirrt ob seiner Wut! Unendlicher Ruhm ist euer, wenn ihr ihm die sieben Kronen im Siege herabreißt; um die geht unser Kampf und unser Ringen, sagt Meister Paulus1. Denn eine jede, die den Teufel zuerst niederringt und die sieben Häupter erschlägt, wird Herrin der sieben Kronen der Tugend; die sieben größten Kämpfe der Reinheit hat sie so bestanden. Ein Haupt des Drachen ist die Unenthaltsamkeit und Schwelgerei; wer siegreich dagegen kämpft, dem windet man die Krone der weisen Zucht um die Stirne. Ein Haupt ist auch die Feigheit und verzweifelte Schwächlichkeit; wer es zertritt, dem fällt die Krone des Martyriums zu. Ein Haupt ist auch der Unglaube, der Unverstand und die andern ähnlichen Errungenschaften der Schlechtigkeit; wer dieses umbringt und abschlägt, der erringt die Ehren, die darauf gesetzt sind, dadurch wird die Kraft des Drachen vielfältig ent- S. 359 hörnt. Und dann, ihr jungfräulich Schönen, die zehn Hörner und Spitzen, die er, wie gesagt, auf den Häuptern trägt, das sind die zehn Gegensätze zum Dekalog, womit er die Massenseelen aufzuspießen und hinzuschleudern pflegte; er denkt und tut das Gegenteil vom Gebote: „Du sollst deinen Herrn lieben“, und immer das Gegenteil von den Geboten der Reihe nach. Sieh, da hat er ein im Feuer glühendes, bitterböses Horn: das ist die Hurerei; damit wirft er die Unenthaltsamen; siehe das Horn des Ehebruchs, das Horn der Lüge, das Horn der Habsucht, das Horn der Dieberei und die Hörner der andern, diesen ähnlichen und verwandten Leidenschaften, die ihre Kraft emporstrecken, gewachsen auf seinen menschenmordenden Köpfen. Reißet doch ihr sie aus, lasset Christus im Bunde mit euch kämpfen und ihr werdet sie bekommen — und bekränzet mit den Drachenkronen eure göttlichen Häupter! Unsere Art ist es, das Höhere dem Erdgeborenen vorzuziehen, es an die erste Stelle zu setzen; denn wir haben einen seiner selbst mächtigen und freien Sinn empfangen, der allen Zwanges ledig ist, nun können wir selbstherrlich wählen, was uns gefällt — und dienen dem Schicksal nicht und nicht den Zufällen. Wie könnte der Mensch Herr seiner selbst und gut sein, es sei denn, sein Leben werde zur Nachahmung des Beispiels Christi, zur Nachzeichnung und Nachbildung Christi! Aller Übel schlimmstes, der großen Menge angeboren, ist dieses: Die Ursachen der Verfehlungen in den Bewegungen der Gestirne zu suchen, zu sagen, unser Leben sei bedingt durch die Notwendigkeiten des Schicksals. Gerade wie die Astrologen mit ihrer reichlichen Frechheit. Solche Leute glauben mehr an das Vermuten als an das Denken und das Vermuten hält so die Mitte zwischen Wahrheit und Lüge. So haben sie sich vielfach in der Betrachtung der Wirklichkeit vom Grund aus getäuscht. Nun eben darum, liebe Arete: die Rede, die du selbst, Herrin, mir zu halten befahlst, habe ich vollendet; wenn du nun gestattest, so möchte ich im Wettstreit mit dir und mit der Beihilfe deines Geistes wohl versuchen, denjenigen, die Schwierigkeiten haben und daran zweifeln, ob wir recht haben mit der Behauptung, der S. 360 Mensch sei freien Willens — diesen möchte ich deutlich und treffend dahin entgegnen, daß sie „Eigener Sünden Pein im Schmerz ohne Maßen erdulden“2, weil sie das Angenehme dem Nützlichen vorziehen.

Arete: Ich gestatte es und tue mit; denn wenn auch das noch dazu kommt, dann ist die Rede absolut vollkommen.


  1. Eph. 6,12. ↩

  2. Vgl. Odyss. 1,7. ↩

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Traductions de cette œuvre
Gastmahl oder Die Jungfräulichkeit (BKV)
The Banquet of the Ten Virgins Comparer
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung zum „Gastmahl“ von Methodius von Olympus
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Note on Methodius

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