8. Erläuterungen des angeführten Textes.
Da ich dir darüber Mehreres zur Erläuterung zu sagen weiß, so schien mir angemessen, den Text selbst herzusetzen; auch werde ich auf diese Weise nicht vergessen, das anzuführen, wozu die Worte selbst auffordern. Denn sie sind in der That göttlich und herrlich und können der Seele nützen. Den aus Juda und David dem Fleische nach Gebornen nennt der Prophet das Junge eines Löwen, nicht weil er aus dem Samen Davids entsprossen ist, sondern vom h. Geiste empfangen wird und aus diesem heiligen Keime aus Erde hervorgeht. Denn Isaias sagt: „Und es wird hervorgehen ein Reis aus dem Wurzelstocke Jesse, und eine Blüthe aus seinen Wurzeln steigt empor.“1 Das nun, was von Isaias Blume genannt worden, hat Jakob Keim genannt. Denn zuerst keimte Er, dann blühte Er in der Welt. Und wenn Jakob sagt: „Rastend streckst du dich nieder wie Löwe und wie Löwin,“ so hat er darin die dreitägige Ruhe Christi geoffenbart, wie auch Isaias sagt: „Wie ist doch zur Buhlerin geworden das treue Sion; in ihr selbst hat geruhet die Gerechtigkeit, jetzt aber Mörder.“2 Ebenso auch David: „Ich schlief und ruhte gut, und ich erwachte, weil der Herr mich schützte,“3 um Christi Ruhe und Auferstehung anzuzeigen. Jakob aber sagt: „Wer wird ihn S. 21 aufwecken?“ Das sagt David zugleich mit Paulus: „Und der Vater, welcher ihn aufgeweckt hat von den Todten“4
