Übersetzung
ausblenden
Widerlegung aller Häresien (BKV)
12.
Er war Sklave eines gewissen Karpophorus, eines Christen aus der Hofhaltung des Kaisers. Karpophorus vertraute ihm als Christen eine nicht unbeträchtliche Geldsumme an und trug ihm auf, Bankgeschäfte zu machen. Er nahm das Geld und errichtete ein Wechselgeschäft in der sogenannten Piscina publica1. Es wurden ihm im Laufe der Zeit viel Depositengelder von Witwen und Brüdern auf den guten Namen des Karpophorus hin anvertraut. Er brachte alles durch und kam in Schwierigkeiten. Es fand sich einer, der dieses Gebaren dem Karpophorus hinterbrachte; dieser sagte nun, er werde Rechnungslegung von Kallistus verlangen. Da Kallistus dies erfuhr und die ihm von seinem Herrn drohende Gefahr voraussah, machte er sich aus dem Staub und floh dem Meere zu; da er in Portus ein Schiff klar zur Abfahrt traf, bestieg er es, um die Fahrt, gleichviel wohin, mitzumachen. Aber auch so gelang es ihm nicht, unbemerkt zu bleiben; es fand sich nämlich einer, der die Sache dem Karpophorus hinterbrachte. Dieser kam auf diese Kunde zum Hafen und versuchte, auf das Schiff zu gelangen. Das Schiff aber ankerte in der Mitte des Hafens. Da der Kapitän (mit der Abfahrt) zögerte und Kallistus von weitem seinen Herrn sah, und zugleich einsah, daß er (auf dem Schiff) gefangen sei, sagte er dem Leben Valet und stürzte sich ins Meer, in der Meinung, nun sei es zu Ende. Die Schiffsleute sprangen aber in die Kähne und zogen ihn gegen seinen Willen unter großem Geschrei der Leute am Strande heraus; so wurde er seinem Herrn übergeben und nach Rom zurückgebracht; der aber schickte ihn in die Tretmühle. Im Laufe der Zeit kam es dazu, daß Brüder zu Karpophorus gingen und ihm zuredeten, er solle dem flüchtig gegangenen Sklaven die Strafe S. 247 erlassen, da er angebe, er habe bei gewissen Leuten Gelder stehen. Karpophorus nun, der ja ein frommer Mann war, sagte, auf das Seinige wolle er gern verzichten, die Depositen aber drückten ihn — viele sagten ihm unter Tränen, sie hätten auf seinen guten Namen hin dem Kallistus Gelder anvertraut —, und so ordnete er auf diese Bitten hin an, daß Kallistus herausgelassen würde. Da dieser nun doch nichts hatte, um Ersatz zu leisten und, unter Bewachung stehend, nicht wieder entlaufen konnte, ersann er ein künstliches Mittel, um zu sterben, und unter dem Vorgeben, sich zu Schuldnern zu begeben, rannte er eines Sabbats zur Synagoge der Juden während des Gottesdienstes und erregte dort einen Tumult. In ihrer Erregung beschimpften und schlugen ihn die Juden und schleppten ihn zu Fuscianus, dem damaligen Stadtpräfekten, und brachte folgendes vor: Die Römer haben uns gestattet, die vaterländischen Gesetze in öffentlicher Versammlung vorzulesen; der aber ist bei uns eingedrungen und hat uns daran gehindert; er hat einen Tumult erregt und sich dabei gerühmt, ein Christ zu sein. Fuscianus, der zu Gerichte saß, ärgerte sich sehr über Kallistus auf die Anklagen der Juden hin; da hinterbrachte jemand dem Karpophorus, was vorging. Der lief zum Richterstuhl des Präfekten und rief: „Ich bitte dich, Herr Fuscianus, glaube ihm nicht, er ist ja kein Christ; er hat mir viel Geld durchgebracht; nun sucht er eine Gelegenheit zu sterben; dafür werde ich den Beweis erbringen.“ Die Juden hielten dies für einen Schwindel des Karpophorus, um Kailist unter diesem Vorwand frei zu bekommen und schrien noch wütender auf den Präfekten ein. Der gab ihnen nach, ließ ihn geißeln und schickte ihn in die sardinischen Bergwerke; dort waren noch andere Bekenner. Markia, die ein gutes Werk tun wollte — sie war fromm, Konkubine2 des Kommodus —, ließ einige Zeit darauf den seligen Viktor, der damals Bischof der Kirche war, zu sich kommen und frug nach, was für Bekenner in Sardinien seien. Er gab die Namen aller an, nicht aber den des Kallistus, da er wußte, was er alles angestellt S. 248 hatte. Markias Wunsch ward durch Kommodus erfüllt; sie gab also das Freilassungsdekret einem Eunuchen, dem Priester Hyacinthus; der nahm es an sich, fuhr nach Sardinien hinüber und übergab es dem dortigen Statthalter und befreite die Bekenner mit Ausnahme des Kallistus. Der fiel nun auf die Knie und flehte unter Tränen, man möchte doch auch ihn freilassen. Hyacinthus ließ sich erweichen und stellte diese Bitte an den Statthalter unter Hinweis, daß er Erzieher der Markia gewesen, und unter Garantie für dessen Sicherheit; der ließ sich überreden und gab auch den Kallistus frei. Als dieser nun ankam, war Viktor über die Sache sehr ärgerlich; gutherzig, wie er war, schlug er jedoch nicht Lärm; da er aber die Vorwürfe vieler Leute befürchtete — denn des Kallistus Manipulationen lagen noch nicht weit zurück — und da auch noch Karpophorus protestierte, wies er dem Kallistus Antium als Aufenthaltsort an und warf ihm eine monatliche Pension als Unterhaltsbeitrag aus. Nach Viktors Heimgang nahm Zephyrinus den Kallistus als Mitarbeiter bei der Organisation des Klerus und zeichnete ihn zu seinem eigenen Schaden aus. Er ließ ihn von Antium kommen und berief ihn in das Coemeterium. Durch seine ständige Anwesenheit und seine Augendienerei, wie ich eben vorher gesagt habe, richtete Kallist den Zephyrinus zugrunde, der weder beurteilen konnte, was gesagt wurde, noch des Kallistus Intriguenspiel durchschaute, der ihm alles zu Gehör redete. Kallist exkommunizierte, da er nach dem Tod des Zephyrinus das erlangt zu haben glaubte, auf das er Jagd gemacht hatte3, den Sabellius als nicht rechtgläubig; er fürchtete mich nämlich und meinte, sich so von dem Vorwurf bei den Kirchen reinigen zu können, als ob er nicht korrekt denke4. Er war eben ein Schwindler und ein Ränkeschmied und mit der Zeit zog er viele mit sich. Er trug sein Gift tief im Herzen und hatte lauter falsche Ansichten; zugleich scheute er sich, die Wahrheit zu sagen; denn er hatte uns geschmäht S. 249 und offiziell ausgesprochen: „Ihr seid Ditheisten“5; ja es wurde ihm von Sabellius ständig vorgeworfen, daß er seinen ursprünglichen Glauben verlassen habe. So erfand er denn folgende Häresie: Er behauptete, der Logos selbst sei Sohn, derselbe sei auch Vater dem Namen nach, in Wirklichkeit sei der ungeteilte Geist einer; nicht etwas anderes sei Vater, etwas anderes Sohn, sondern ein und dasselbe; das All sei erfüllt mit dem göttlichen Geiste, Oberwelt und Unterwelt; und der Geist, der aus der Jungfrau Fleisch angenommen, sei nichts anderes als der Vater, vielmehr ein und dasselbe. Das bedeute das Wort: „Glaubst du nicht, daß ich im Vater und der Vater in mir ist?“6 Das Sichtbare, was ja Mensch sei, das sei der Sohn, der Geist, der im Sohne Wohnung genommen habe, der sei der Vater: „Denn“, so sagt er, „ich will nicht zwei Götter bekennen, Vater und Sohn, sondern einen.“ Nachdem der Vater im Sohne Fleisch angenommen hatte, vergöttlichte er es durch die Vereinigung mit sich und machte eine Einheit, so daß Vater und Sohn ein Gott genannt würden, und, da dies eine Person sei, so könnten es nicht zwei sein und so habe der Vater mit dem Sohne mitgelitten; er will nämlich nicht aufstellen, daß der Vater gelitten habe und daß es nur eine Person gebe, vielmehr möchte er, der dumm-schlaue Mensch, der Lästerung gegen den Vater auskommen, er, der nach allen Richtungen Lästerungen verbreitete; um wenigstens scheinbar der Wahrheit gemäß zu lehren7, scheut er sich nicht, bald in die Lehre des Sabellius zu verfallen, bald in die des Theodotus. Nachdem er sich solcher Dinge erkühnt, gründete er mit dieser Lehre eine Schule im Gegensatz zur Kirche und wagte es als erster, den Leuten Dinge, die zur Befriedigung der Lüste dienen, zu erlauben, und erklärte, allen würden von ihm die Sünden nachgelassen. Wenn einer, der einer anderen Gemeinschaft angehört und dort den christlichen Namen erhalten hat, eine S. 250 Sünde begangen hat, so wird ihm — so behaupten sie — die Sünde nicht angerechnet, wenn er nur der Schule des Kallistus zuläuft.
Kallists Dekret gefiel gar manchen, die von Gewissensbissen gequält und überdies aus vielen Sekten ausgestoßen waren, ja es waren einige darunter, die durch Urteilsspruch von uns aus der Kirche ausgeschlossen worden waren; so gingen sie zu ihnen über und füllten des Kallistus Schule. Er war der Ansicht, daß ein Bischof nicht abgesetzt werden müsse, wenn er sündige und sei es auch zum Tod. Von dieser Zeit an begann man zwei- und dreimal verheiratete Bischöfe, Priester und Diakonen zu den Weihen zuzulassen, und wenn einer geweiht eine Ehe eingehe, so bleibe ein solcher im Klerus, als ob er nicht gesündigt hätte; hierüber handle, wie er behauptet, der Ausspruch des Apostels: „Wer bist du, der du über den fremden Knecht Urteil sprichst?“8 Ja auch die Parabel vom Unkraut9, sagt er, beziehe sich hierauf: „Laßt das Unkraut wachsen mit dem Weizen“, das ist die Sünder in der Kirche. Ja er sagte, auch die Arche Noah10 sei ein Gleichnis für die Kirche, in der sich Hunde und Wölfe und Raben, alles Reine und Unreine fand, und so soll es in der Kirche sein; was er noch in diesem Betreff herbeibringen konnte, hat er so ausgelegt, und seine Hörer, denen diese Ansichten gefallen, fahren fort, sich selbst und viele (andere) zum Besten zu haben, die scharenweise zu dieser Schule strömen. Gerade wegen der Lüste, die Christus nicht erlaubt hat, nahmen sie immer zu, auf ihren Massenanhang stolz. Christum verachten sie und hindern keine Sünde, indem sie aufstellen, er verzeihe denen, die guten Willens sind. Auch hat er Frauen vornehmen Standes11, die unverheiratet in noch jugendlichem Alter heiratsüchtig waren, ihren Rang durch eine gesetzmäßige Ehe aber nicht einbüßen wollten, erlaubt, einen Beischläfer nach ihrer Wahl zu haben, sei S. 251 es einen Sklaven, sei es einen Freien, und diesen, auch ohne rechtmäßige Ehe, für ihren Mann anzusehen12. Und so begannen sogenannte Christinnen, empfängnisverhütende Mittel zu gebrauchen und sich zu schnüren, um die Leibesfrucht abzutreiben, weil sie wegen ihrer hohen Geburt und ihres Riesenvermögens kein Kind von einem Sklaven oder einem gewöhnlichen Mann haben wollten. Seht, wie weit der Ruchlose in seiner Gottlosigkeit gekommen ist! Er lehrt Ehebruch und Mord zugleich. Und auf all das hin gehen diese Ausgeschämten daran, sich „katholische Kirche“ zu nennen und manche laufen ihnen zu, in der Meinung, recht zu handeln. Um diese Zeit wagten sie zuerst, eine zweite Taufe zu spenden. Das hat der höchst merkwürdige Kallistus getan, dessen Schule weiter besteht und ihr Herkommen und ihre Überlieferung hütet; ohne Urteil darüber, mit wem man Gemeinschaft haben kann, bietet sie allen ohne Prüfung Mitgliedschaft an; von Kallistus haben sie auch ihren Beinamen erhalten und heißen nach ihrem Gründer Kallistianer.
-
Volksbad, wo man zum Schwimmen und zu sonstigem Sport zusammenkam. Es lag im XII. Bezirk, also im Dreieck, das vom Ostiensischen Tor, vom Südostende des Circus Maximus und vom Ardeatinertor gebildet wird. (Ostseite des Aventin.) ↩
-
In moderner Terminologie: morganatische Gemahlin. ↩
-
Den römischen Bischofstuhl. ↩
-
Hippolyt hatte sich, allem Anscheine nach, an die anderen Kirchen gewandt und Kallist der Häresie geziehen. ↩
-
Teil einer offiziellen Entscheidung. ↩
-
Joh. 14, 11. ↩
-
Statt des überlieferten Genitivs nach [kata] κατὰ dürfte wohl der Akkusativ zu lesen sein. ↩
-
Röm. 14, 4. ↩
-
Matth. 13, 29. 30. ↩
-
Gen. 6, 19 ff. ↩
-
Aus dem Senatorenstande, „clarissimae“. ↩
-
Der Text ist verstümmelt überliefert. Die von mir (Ztschr. f. k. Theol. 38 [1914] S. 422 f.) vorgeschlagene Emendation, die ich der Uebersetzung zu Grunde gelegt habe, stimmt mit jener, der Berliner Ausgabe bis auf unwesentliche Einzelheiten überein. — Frauen aus dem Senatorenstand war eine Ehe mit Sklaven und Freigelassenen römischrechtlich unmöglich; bei einer Ehe mit einem niedriggeborenen Freien verloren sie Titel und Rang. Kallist erkannte nun das römische Konkubinat, ein monogames Verhältnis, das sich für Standesungleiche als Ersatz einer nicht möglichen oder nachteiligen civilrechtlichen Ehe eingebürgert hatte, als kirchlich gültige Ehe an. Das römische Konkubinat ist in etwa der morganatischen Ehe vergleichbar. ↩
Übersetzung
ausblenden
The Refutation of All Heresies
Chapter VII.--The Personal History of Callistus; His Occupation as a Banker; Fraud on Carpophorus; Callistus Absconds; Attempted Suicide; Condemned to the Treadmill; Re-Condemnation by Order of the Prefect Fuscianus; Banished to Sardinia; Release of Callistus by the Interference Of Marcion; Callistus Arrives at Rome; Pope Victor Removes Callistus to Antium; Return of Callistus on Victor's Death; Zephyrinus Friendly to Him; Callistus Accused by Sabellius; Hippolytus' Account of the Opinions of Callistus; The Callistian School at Rome, and Its Practices; This Sect in Existence in Hippolytus' Time.
Callistus happened to be a domestic of one Carpophorus, a man of the faith belonging to the household of Caesar. To this Callistus, as being of the faith, Carpophorus committed no inconsiderable amount of money, and directed him to bring in profitable returns from the banking business. And he, receiving the money, tried (the experiment of) a bank in what is called the Piscina Publica. 1 And in process of time were entrusted to him not a few deposits by widows and brethren, under the ostensive cause of lodging their money with Carpophorus. Callistus, however, made away with all (the moneys committed to him), and became involved in pecuniary difficulties. And after having practised such conduct as this, there was not wanting one to tell Carpophorus, and the latter stated that he would require an account from him. Callistus, perceiving these things, and suspecting danger from his master, escaped away by stealth, directing his flight towards the sea. And finding a vessel in Portus ready for a voyage, he went on board, intending to sail wherever she happened to be bound for. But not even in this way could he avoid detection, for there was not wanting one who conveyed to Carpophorus intelligence of what had taken place. But Carpophorus, in accordance with the information he had received, at once repaired to the harbour (Portus), and made an effort to hurry into the vessel after Callistus. The boat, however, was anchored in the middle of the harbour; and as the ferryman was slow in his movements, Callistus, who was in the ship, had time to descry his master at a distance. And knowing that himself would be inevitably captured, he became reckless of life; and, considering his affairs to be in a desperate condition, he proceeded to cast himself into the sea. But the sailors leaped into boats and drew him out, unwilling to come, while those on shore were raising a loud cry. And thus Callistus was handed over to his master, and brought to Rome, and his master lodged him in the Pistrinum. 2
But as time wore on, as happens to take place in such cases, brethren repaired to Carpophorus, and entreated him that he would release the fugitive serf from punishment, on the plea of their alleging that Callistus acknowledged himself to have money lying to his credit with certain persons. But Carpophorus, as a devout man, said he was indifferent regarding his own property, but that he felt a concern for the deposits; for many shed tears as they remarked to him, that they had committed what they had entrusted to Callistus, under the ostensive cause of lodging the money with himself. 3 And Carpophorus yielded to their persuasions, and gave directions for the liberation of Callistus. The latter, however, having nothing to pay, and not being able again to abscond, from the fact of his being watched, planned an artifice by which he hoped to meet death. Now, pretending that he was repairing as it were to his creditors, he hurried on their Sabbath-day to the synagogue of the Jews, who were congregated, and took his stand, and created a disturbance among them. They, however, being disturbed by him, offered him insult, and inflicted blows upon him, and dragged him before Fuscianus, who was prefect of the city. And (on being asked the cause of such treatment), they replied in the following terms: "Romans have conceded to us 4 the privilege of publicly reading those laws of ours that have been handed down from our fathers. This person, however, by coming into (our place of worship), prevented (us so doing), by creating a disturbance among us, alleging that he is a Christian." And Fuscianus happens at the time to be on the judgment-seat; and on intimating his indignation against Callistus, on account of the statements made by the Jews, there was not wanting one to go and acquaint Carpophorus concerning these transactions. And he, hastening to the judgment-seat of the prefect, exclaimed, "I implore of you, my lord Fuscianus, believe not thou this fellow; for he is not a Christian, but seeks occasion of death, having made away with a quantity of my money, as I shall prove." The Jews, however, supposing that this was a stratagem, as if Carpophorus were seeking under this pretext to liberate Callistus, with the greater enmity clamoured against him in presence of the prefect. Fuscianus, however, was swayed by these Jews, and having scourged Callistus, he gave him to be sent to a mine in Sardinia. 5
But after a time, there being in that place other martyrs, Marcia, a concubine of Commodus, who was a God-loving female, and desirous of performing some good work, invited into her presence 6 the blessed Victor, who was at that time a bishop of the Church, 7 and inquired of him what martyrs were in Sardinia. And he delivered to her the names of all, but did not give the name of Callistus, knowing the villanous acts he had ventured upon. Marcia, 8 obtaining her request from Commodus, hands the letter of emancipation to Hyacinthus, a certain eunuch, 9 rather advanced in life. And he, on receiving it, sailed away into Sardinia, and having delivered the letter to the person who at that time was governor of the territory, he succeeded in having the martyrs released, with the exception of Callistus. But Callistus himself, dropping on his knees, and weeping, entreated that he likewise might obtain a release. Hyacinthus, therefore, overcome by the captive's importunity, requests the governor to grant a release, alleging that permission had been given to himself from Marcia 10 (to liberate Callistus), and that he would make arrangements that there should be no risk in this to him. Now (the governor) was persuaded, and liberated Callistus also. And when the latter arrived at Rome, Victor was very much grieved at what had taken place; but since he was a compassionate man, he took no action in the matter. Guarding, however, against the reproach (uttered) by many,--for the attempts made by this Callistus were not distant occurrences,--and because Carpophorus also still continued adverse, Victor sends Callistus to take up his abode in Antium, having settled on him a certain monthly allowance for food. And after Victor's death, Zephyrinus, having had Callistus as a fellow-worker in the management of his clergy, paid him respect to his own damage; and transferring this person from Antium, appointed him over the cemetery. 11
And Callistus, who was in the habit of always associating with Zephyrinus, and, as I have previously stated, of paying him hypocritical service, disclosed, by force of contrast, Zephyrinus to be a person able neither to form a judgment of things said, nor discerning the design of Callistus, who was accustomed to converse with Zephyrinus on topics which yielded satisfaction to the latter. Thus, after the death of Zephyrinus, supposing that he had obtained (the position) after which he so eagerly pursued, he excommunicated Sabellius, as not entertaining orthodox opinions. He acted thus from apprehension of me, and imagining that he could in this manner obliterate the charge against him among the churches, as if he did not entertain strange opinions. 12 He was then an impostor and knave, and in process of time hurried away many with him. And having even venom imbedded in his heart, and forming no correct opinion on any subject, 13 and yet withal being ashamed to speak the truth, this Callistus, not only on account of his publicly saying in the way of reproach to us, "Ye are Ditheists," but also on account of his being frequently accused by Sabellius, as one that had transgressed his first faith, devised some such heresy as the following. Callistus alleges that the Logos Himself is Son, and that Himself is Father; and that though denominated by a different title, yet that in reality He is one indivisible spirit. And he maintains that the Father is not one person and the Son another, but that they are one and the same; and that all things are full of the Divine Spirit, both those above and those below. And he affirms that the Spirit, which became incarnate in the virgin, is not different from the Father, but one and the same. And he adds, that this is what has been declared by the Saviour: "Believest thou not that I am in the Father, and the Father in me?" 14 For that which is seen, which is man, he considers to be the Son; whereas the Spirit, which was contained in the Son, to be the Father. "For," says (Callistus), "I will not profess belief in two Gods, Father and Son, but in one. For the Father, who subsisted in the Son Himself, after He had taken unto Himself our flesh, raised it to the nature of Deity, by bringing it into union with Himself, and made it one; so that Father and Son must be styled one God, and that this Person being one, cannot be two." And in this way Callistus contends that the Father suffered along with the Son; for he does not wish to assert that the Father suffered, and is one Person, being careful to avoid blasphemy against the Father. (How careful he is!) senseless and knavish fellow, who improvises blasphemies in every direction, only that he may not seem to speak in violation of the truth, and is not abashed at being at one time betrayed into the tenet of Sabellius, whereas at another into the doctrine of Theodotus.
The impostor Callistus, having ventured on such opinions, established a school of theology in antagonism to the Church, adopting the foregoing system of instruction. And he first invented the device of conniving with men in regard of their indulgence in sensual pleasures, saying that all had their sins forgiven by himself. 15 For he who is in the habit of attending the congregation of any one else, and is called a Christian, should he commit any transgression; the sin, they say, is not reckoned unto him, provided only he hurries off and attaches himself to the school of Callistus. And many persons were gratified with his regulation, as being stricken in conscience, and at the same time having been rejected by numerous sects; while also some of them, in accordance with our condemnatory sentence, had been by us forcibly ejected from the Church. 16 Now such disciples as these passed over to these followers of Callistus, and served to crowd his school. This one propounded the opinion, that, if a bishop was guilty of any sin, if even a sin unto death, 17 he ought not to be deposed. About the time of this man, bishops, priests, and deacons, who had been twice married, and thrice married, began to be allowed to retain their place among the clergy. If also, however, any one who is in holy orders should become married, Callistus permitted such a one to continue in holy orders as if he had not sinned. 18 And in justification, he alleges that what has been spoken by the Apostle has been declared in reference to this person: "Who art thou that judgest another man's servant?" 19 But he asserted that likewise the parable of the tares is uttered in reference to this one: "Let the tares grow along with the wheat;" 20 or, in other words, let those who in the Church are guilty of sin remain in it. But also he affirmed that the ark of Noe was made for a symbol of the Church, in which were both dogs, and wolves, and ravens, and all things clean and unclean; and so he alleges that the case should stand in like manner with the Church. And as many parts of Scripture bearing on this view of the subject as he could collect, he so interpreted.
And the hearers of Callistus being delighted with his tenets, continue with him, thus mocking both themselves as well as many others, and crowds of these dupes stream together into his school. Wherefore also his pupils are multiplied, and they plume themselves upon the crowds (attending the school) for the sake of pleasures which Christ did not permit. But in contempt of Him, they place restraint on the commission of no sin, alleging that they pardon those who acquiesce (in Callistus' opinions). For even also he permitted females, if they were unwedded, 21 and burned with passion at an age at all events unbecoming, or if they were not disposed to overturn their own dignity through a legal marriage, that they might have whomsoever they would choose as a bedfellow, whether a slave or free, and that a woman, though not legally married, might consider such a companion as a husband. Whence women, reputed believers, began to resort to drugs 22 for producing sterility, and to gird themselves round, so to expel what was being conceived on account of their not wishing to have a child either by a slave or by any paltry fellow, for the sake of their family and excessive wealth. 23 Behold, into how great impiety that lawless one has proceeded, by inculcating adultery and murder at the same time! And withal, after such audacious acts, they, lost to all shame, attempt to call themselves a Catholic Church! 24 And some, under the supposition that they will attain prosperity, concur with them. During the episcopate of this one, second baptism was for the first time presumptuously attempted by them. These, then, (are the practices and opinions which) that most astonishing Callistus established, whose school continues, preserving its customs and tradition, not discerning with whom they ought to communicate, but indiscriminately offering communion to all. And from him they have derived the denomination of their cognomen; so that, on account of Callistus being a foremost champion of such practices, they should be called Callistians. 25
-
The Latin name is written by Hippolytus in Greek letters, and means "the public fish-market." The Piscina, one of the fourteen quarters of Rome, was the resort of money-dealers. ↩
-
The Pistrinum was the domestic treadmill of the Roman slaveholders. ↩
-
[An instance illustrative of the touching sense of moral obligation given in 2 Kings vi. 5.] ↩
-
See Josephus, Antiq., xix. 10. ↩
-
The air of Sardinia was unwholesome, if not pestilential; and for this reason, no doubt, it was selected as a place of exile for martyrs. Hippolytus himself, along with the Roman bishop Pontianus, was banished thither. See Introductory Notice. ↩
-
Marcia's connection with the emperor would not seem very consistent with the Christian character which Hippolytus gives her. Dr. Wordsworth supposes that Hippolytus speaks ironically in the case of Marcia, as well as of Hyacinthus and Carpophorus. [I do not see the evidence of this. Poor Marcia, afterwards poisoned by the wretch who degraded, was a heathen who under a little light was awakening to some sense of duty, like the woman of Samaria, John iv. 19.] ↩
-
[Note this expression in contrast with subsequent claims to be the "Universal Bishop."] ↩
-
See Dio Cassius, lxxii. 4. [See vol. ii. p. 604, this series.] ↩
-
Or, "a presbyter, though an eunuch," thus indicating the decay of ecclesiastical discipline. ↩
-
Or, "that Marcia had been brought up by him." [See what Bunsen has to say (vol. i. pp. 126, 127, and note) upon this subject, about which we know very little.] ↩
-
The cemetery of Callistus was situated in the Via Appia. [The catacombs near the Church of St. Sebastian still bear the name of this unhappy man, and give incidental corroboration to the incident.] ↩
-
[Here Wordsworth's note is valuable, p. 80. Callistus had doubtless sent letters to announce his consecration to other bishops, as was customary, and had received answers demanding proofs of his orthodoxy. See my note on the intercommunion of primitive bishops, vol. ii. p. 12, note 9; also on the Provincial System, vol. iv. pp. 111, 114. Also Cyprian, this vol. passim.] ↩
-
eutheos meden. Scott reads eutheos meden. Dr. Wordsworth translates the words thus: "having no rectitude of mind." ↩
-
John xiv. 11. ↩
-
[Here is a very early precedent for the Taxa Poenitentiaria, of which see Bramhall, vol. i. pp. 56, 180; ii. pp. 445, 446]. ↩
-
[Elucidation XII.] ↩
-
1 John v. 16. ↩
-
[Elucidation XIII. And on marriage of the clergy, vol. iv. p. 49, this series.] ↩
-
Rom. xiv. 4. ↩
-
Matt. xiii. 30. ↩
-
This passage, of which there are different readings, has been variously interpreted. The rendering followed above does probably less violence to the text than others proposed. The variety of meaning generally turns on the word enaxia in Miller's text. Bunsen alters it into en axia...helikia, i.e., were inflamed at a proper age. Dr. Wordsworth reads helikiote...anaxio, i.e., an unworthy comrade. Roeper reads helikia...anaxiou, i.e., in the bloom of youth were enamoured with one undeserving of their choice. ↩
-
Dr. Wordsworth places peridesmeisthai in the first sentence, and translates thus: "women began to venture to bandage themselves with ligaments to produce abortion, and to deal with drugs in order to destroy what was conceived." ↩
-
[The prescience of Hermas and Clement is here illustrated. See vol. ii. pp. 9, 32, 279, 597, etc.] ↩
-
[Elucidation XIV.] ↩
-
[Bunsen, i. 115. Elucidation XV.] ↩