32.
Ein Gott, der erste und einzige und der Schöpfer und Herr aller Dinge, hat nichts Gleichewiges gehabt, nicht das unendliche Chaos, nicht das unermeßliche Wasser oder die feste Erde, nicht dichte Luft, nicht heißes Feuer, nicht feines Pneuma, nicht des Himmels blaues Dach; er war vielmehr einer und allein für sich selbst, der durch seinen Willensentschluß die existierenden Dinge, die früher nicht existierten, schuf, nur weil er sie schaffen wollte, er, der der zukünftigen Dinge kundig ist; er verfügt nämlich über Vorauswissen. Verschiedene Elemente der zukünftigen Dinge schuf er zu Anfang, Feuer und Pneuma, Wasser und Erde; aus diesen machte er seine Schöpfung, indem er Dinge, die aus einer Substanz bestehen, bildete wie auch solche aus zwei und drei und vier Substanzen zusammenfügte. Die aus einer Substanz bestehenden Dinge waren S. 286 unsterblich — es erfolgt nämlich keine Auflösung; das Einfache wird nämlich niemals aufgelöst —, was aber aus zwei oder drei oder vier Elementen besteht, ist auflösbar, und wird darum auch sterblich genannt. Die Auflösung zusammengesetzter Dinge wird nämlich Tod genannt. Ich glaube nun für Wohlgesinnte schon genügend Aufschluß gegeben zu haben; sie können, wenn sie noch mehr Kenntnisse verlangen und wenn sie über die Wesenheit dieser Dinge und über die Grundlagen der gesamten Weltleitung weiter forschen wollen, sich durch die Lektüre unseres Buches: „Über die Wesenheit des Alls“ weiter unterrichten. Für diesmal sind die Ursachen genugsam auseinandergesetzt, in deren Unkenntnis die Griechen die Teile der Schöpfung mit geistreichen Worten verherrlicht haben, den Schöpfer aber nicht erkannten1. Von ihnen gingen die Häresiarchen aus und änderten mit ähnlich lautenden Reden das von den Griechen Vorgebrachte um und erfanden ihre lächerlichen Irrlehren.
Röm. 1, 21. ↩
