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Gegen die Heiden (BKV)
26.
So gaben sich einst in den Götzentempeln Phöniziens Frauen preis und opferten den dortigen Göttern den ersten Verdienst von ihrer Prostitution, im Wahne befangen, mit ihrer Unzucht ihre Göttin1 zu versöhnen und sie damit zum Wohlwollen zu bestimmen. Anderseits verleugnen Männer ihre Natur, wollen nicht mehr männlichen Geschlechts sein und geben sich die weibliche Natur, im Glauben, damit der Mutter ihrer sogenannten Götter2 einen besonders erwünschten und ehrenden Dienst zu erweisen. Alle aber leben zusammen mit den Lasterhaftesten und wetteifern miteinander in der Schlechtigkeit. So hat ja auch der heilige Diener Christi Paulus gesagt: „Denn ihre Weiber vertauschten den natürlichen Gebrauch in den widernatürlichen. S. 569 Ebenso gingen auch die Männer vom natürlichen Umgange mit dem Weibe ab und entbrannten in gegenseitiger Lust, indem Männer mit Männern Schändliches trieben“3. Damit aber, daß sie dies und Ähnliches verüben, gestehen und beweisen sie, daß auch ihre sogenannten Götter ein ähnliches Leben geführt haben. Von Zeus haben sie die Knabenschändung und den Ehebruch, von Aphrodite die Unzucht, von Rhea die Schwelgerei, von Ares die Mordtaten und von anderen andere solche Dinge gelernt, welche die Gesetze ahnden und jeder vernünftige Mensch verabscheut. Geht es da noch an, die für Götter zu halten, die solche Dinge verbrechen, und muß man nicht vielmehr sie wegen ihres ausschweifenden Wandels für sinnloser halten als die vernunftlosen Geschöpfe? Geht es an, deren Verehrer für Menschen zu halten, und muß man nicht eher sie bemitleiden, da sie unvernünftiger sind als die vernunftlosen Wesen und gottloser als die Geschöpfe ohne Seele? Denn wenn sie an das vernünftige Prinzip ihrer Seele4 gedacht hätten, so wären sie nicht total kopfüber auf solche Dinge verfallen und hätten nicht den wahren Gott, den Vater Christi, verkannt.
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τὴν θεόν. Die Astarte, die hier als die syrophönizische Aphrodite erscheint. ↩
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Wohl Rhea, Gemahlin und Schwester des Kronos, Mutter des Zeus, Poseidon, Hades, der Hestia, Demeter und Hera, gern die „große Mutter der Götter“ genannt. ↩
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Röm. 1, 26-27. ↩
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Τῆς ἑαυτῶν ψυχῆς τὸν νοῦν Athanasius trennt hier νοῦς und ψυχή und faßt ersteren als eine besondere Kraft der letzteren. ↩
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Against the Heathen
§26. The moral corruptions of Paganism all admittedly originated with the gods.
Women, for example, used to sit out in old days in the temples of Phœnicia, consecrating to the gods there the hire of their bodies, thinking they propitiated their goddess by fornication, and that they would procure her favour by this. While men, denying their nature, and no longer wishing to be males, put on the guise of women, under the idea that they are thus gratifying and honouring the Mother of their so-called gods. But all live along with the basest, and vie with the worst among themselves, and as Paul said, the holy minister of Christ 1: “For their women changed the natural use into that which is against nature: and likewise also the men, leaving the natural use of the woman, burned in their lust one toward another, men with men working unseemliness.” 2. But acting in this and in like ways, they admit and prove that the life of their so-called gods was of the same kind. For from Zeus they have learned corruption of youth and adultery, from Aphrodite fornication, from Rhea licentiousness, from Ares murders, and from other gods other like things, which the laws punish and from which every sober man turns away. Does it then remain fit to consider them gods who do such things, instead of reckoning them, for the licentiousness of their ways, more irrational than the brutes? Is it fit to consider their worshippers human beings, in P. 18 stead of pitying them as more irrational than the brutes, and more soul-less than inanimate things? For had they considered the intellectual part of their soul they would not have plunged headlong into these things, nor have denied the true God, the Father of Christ.
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Rom. i. 26 . ↩