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Werke Athanasius von Alexandrien (295-373) Contra Gentes

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Gegen die Heiden (BKV)

37.

Es hätten sich also die von Natur einander widerstreitenden und entgegengesetzten Dinge nicht zusammengefunden, wenn es nicht einen Mächtigeren gäbe und einen Herrn, der sie verband, dem auch die Elemente wie Sklaven dem Herrn untertan sind, nachgeben und gehorchen. Und so steht nicht das eine im Kampf mit dem anderen -— jedes mit dem Ziel, seine eigene Natur durchzusetzen, vielmehr anerkennen sie den Herrn, der sie verbunden, und finden sich einträchtig S. 585 zusammen, von Natur sich gegenseitig feind, aber in Liebe geeint durch den Willen des Lenkers. Denn wäre es nicht auf eine höhere Anordnung hin zu einer Mischung dieser Elemente gekommen, wie hätte sich dann das Schwere mit dem Leichten, oder das Trockene mit dem Nassen, oder das Runde mit dem Geraden, oder das Feuer mit der Kälte, oder überhaupt das Meer mit dem Land, oder die Sonne mit dem Monde, oder wie hätten sich die Sterne mit dem Himmel und die Luft mit den Wolken vermischt und zusammengefunden, da doch keines mit dem anderen die Natur teilt? Es hätte ein großer Streit unter ihnen entstehen müssen, da das eine brennt, das andere kühlt, das Schwere abwärts, das Leichte umgekehrt aufwärts zieht, die Sonne wieder erleuchtet, die Luft verfinstert. Und wohl auch die Sterne würden untereinander in Zwietracht geraten, weil die einen höher, die anderen niedriger gestellt sind. Auch wäre die Nacht dem Tag nicht gewichen, wäre vielmehr immerfort im Kampf und Aufruhr gegen ihn verharrt. Wäre aber dem so, dann gäbe es nur mehr ein Chaos statt der Harmonie, Regellosigkeit statt der Regelmäßigkeit, eine Auflösung des Ganzen statt des Zusammenhalts, ein Mangel an Ebenmaß statt der Symmetrie zu sehen. Durch den Aufruhr und Zwist des einzelnen würden entweder alle vernichtet, oder es könnte nur das Stärkere in die Erscheinung treten; das würde wieder das Chaos des Weltalls bedeuten. Denn allein gelassen und der Ergänzung durch die anderen beraubt, würde es in das Ganze Disharmonie bringen, gerade so wie auch der Leib nicht vollkommen bliebe, wenn auch nur ein Fuß oder eine Hand fehlte. Was gäbe denn das für eine Welt, wenn nur die Sonne schiene oder nur der Mond noch kreiste, oder wenn nur Nacht wäre oder immerfort nur Tag? Was wäre sodann das für eine Ordnung, wenn es nur einen Himmel gäbe ohne die Sterne, oder Sterne ohne den Himmel? Was könnte es nützen, wenn es nur Meer gäbe oder nur Land ohne Wasser und ohne die anderen Teile der Schöpfung? Wie könnte ein Mensch oder überhaupt ein Lebewesen auf Erden existieren, wenn die Elemente unter sich uneins wären, das Obsiegende nur eines wäre und dieses S. 586 unfähig und unzureichend, den Körpern die Existenz zu geben? Denn kein Teil im Weltall könnte nur aus dem warmen oder nur aus dem kalten, nur aus dem nassen oder trockenen Elemente entstehen; vielmehr wäre alles ordnungs- und ganz zusammenhanglos. Doch auch das scheinbar obsiegende Element könnte ohne Beistand der übrigen nicht bestehen; denn nur so besteht es auch jetzt.

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Against the Heathen

§37. The same subject continued.

Things then of conflicting and opposite nature would not have reconciled themselves, were there not One higher and Lord over them to unite them, to Whom the elements themselves yield obedience as slaves that obey a master. And instead of each having regard to its own nature and fighting with its neighbour, they recognise the Lord Who has united them, and are at concord one with another, being by nature opposed, but at amity by the will of Him that guides them. 2. For if their mingling into one were not due to a higher authority, how could the heavy mingle and combine with the light, the wet with the dry, the round with the straight, fire with cold, or sea with earth, or the sun with the moon, or the stars with the heaven, and the air with the clouds, the nature of each being dissimilar to that of the other? For there would be great strife among them, the one burning, the other giving cold; the heavy dragging downwards, the light in the contrary direction and upwards; the sun giving light while the air diffused darkness: yes, even the stars would have been at discord with one another, since some have their position above, others beneath, and night would have refused to make way for day, but would have persisted in remaining to fight and strive against it. 3. But if this were so, we should consequently see not P. 24 an ordered universe, but disorder, not arrangement but anarchy, not a system, but everything out of system, not proportion but disproportion. For in the general strife and conflict either all things would be destroyed, or the prevailing principle alone would appear. And even the latter would shew the disorder of the whole, for left alone, and deprived of the help of the others, it would throw the whole out of gear, just as, if a single hand and foot were left alone, that would not preserve the body in its integrity. 4. For what sort of an universe would it be, if only the sun appeared, or only the moon went her course, or there were only night, or always day? Or what sort of harmony would it be, again, if the heaven existed alone without the stars, or the stars without the heaven? Or what benefit would there be if there were only sea, or if the earth were there alone without waters and without the other parts of creation? Or how could man, or any animal, have appeared upon earth, if the elements were mutually at strife, or if there were one that prevailed, and that one insufficient for the composition of bodies. For nothing in the world could have been composed of heat, or cold, or wet, or dry, alone, but all would have been without arrangement or combination. But not even the one element which appeared to prevail would have been able to subsist without the assistance of the rest: for that is how each subsists now.

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Übersetzungen dieses Werks
Against the Heathen
Gegen die Heiden (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu "Gegen die Heiden" und "Über die Menschwerdung"
Introduction to Against the Heathen

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