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Über die Menschwerdung des Logos und dessen leibliche Erscheinung unter uns (BKV)
28.
Ist das etwa ein geringfügiger Beleg für die Ohnmacht des Todes? Oder ist es ein schwacher Beweis für den Sieg des Heilandes über ihn, wenn die christlichen Knaben und Mädchen das Leben hienieden nicht achten und zum Sterben sich rüsten? Von Natur aus fürchtet ja der Mensch den Tod und die Auflösung des Leibes. Daher ist es sogar auffallend, daß der, welcher den Glauben an das Kreuz angenommen hat, um Christi willen die Natur nicht achtet und den Tod nicht scheut. Wenn z. B. jemand bei der Tatsache, daß zum Wesen des Feuers die Brennkraft gehört, sagte, es gebe etwas, was seine Flamme nicht fürchte, sondern eher deren Unvermögen beweise, wie man dies z. B. vom indischen Amiant1 behauptet, und daraufhin dann ein Ungläubiger die Probe mit der Sache machen wollte, den unverbrennlichen Stoff anzöge und ihn dem Feuer nahebrächte, so gewänne er daraufhin sicher die Überzeugung von der Ohnmacht des Feuers. Oder wenn einer S. 638 den gefesselten Tyrannen sehen wollte, dann begäbe er sich ins Land und Reich des Siegers, und sähe nun den für andere so Furchtbaren in seiner Ohnmacht. Geradeso mag der, der auch nach so vielen Ereignissen und auf so viele christliche Martyrien hin und trotz tagtäglich sich wiederholender Geringschätzung des Todes von seiten der glorreichen Streiter in Christus, gleichwohl noch ungläubig ist und Zweifel hegt in seinem Herzen, ob der Tod wirklich beseitigt und am Ende angekommen sei, ja, so mag er ganz wohl staunen ob solch großen Geschehnisses. Doch möge er nicht im Unglauben sich verhärten und gegen so einleuchtende Wahrheiten nicht unverschämt sein! Wie vielmehr der, welcher mit dem Amiant den Versuch gemacht hat, erkennt, daß das Feuer ihm gegenüber keine Brennkraft besitzt, und der, welcher den Tyrannen in Fesseln sehen will, in das Reich des Siegers sich begibt, so soll auch der, welcher den Sieg über den Tod bezweifelt, den Glauben an Christus annehmen und in seinen Unterricht übergehen; dann wird er die Ohnmacht des Todes und den Sieg über ihn zu schauen bekommen. Denn viele, die zuvor ungläubig waren und spotteten, haben später, gläubig geworden, den Tod so wenig geachtet, daß sie sogar Märtyrer für Christus wurden.
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Amiant ist ein dem Aktinolith gleich zusammengesetzter Hornblendeasbest und kommt besonders in Hornblendegesteinen, in Kalk- und Chloritschiefer vor. Die sehr biegsamen Aggregate haben schon die Alten zu allerlei Geweben verarbeitet, die dem Feuer widerstanden (Pauly, Realencyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft I, 1830). ↩
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Incarnation of the Word
§28.This exceptional fact must be tested by experience. Let those who doubt it become Christians.
Is this, then, a slight proof of the weakness of death? or is it a slight demonstration of the victory won over him by the Saviour, when the youths and young maidens that are in Christ despise this life and practise to die?
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For man is by nature afraid of death and of the dissolution of the body; but there is this most startling fact, that he who has put on the faith of the Cross despises even what is naturally fearful, and for Christ’s sake is not afraid of death.
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And just as, whereas fire has the natural property of burning, if some one said there was a substance which did not fear its burning, but on the contrary proved it weak—as the asbestos among the Indians is said to do—then one who did not believe the story, if he wished to put it to the test, is at any rate, after putting on the fireproof material and touching the fire, thereupon assured of the weakness attributed 1 to the fire:
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or if any one wished to see the tyrant bound, at any rate by going into the country and domain of his conqueror he may see the man, a terror to others, reduced to weakness; so if a man is incredulous even still after so many proofs and after so many who have become martyrs in Christ, and after the scorn shewn for death every day by those who are illustrious in Christ, still, if his mind be even yet doubtful as to whether death has been brought to nought and had an end, he does well to wonder at so great a thing, only let him not prove obstinate in incredulity, nor case-hardened in the face of what is so plain.
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But just as he who has got the asbestos knows that fire has no burning power over it, and as he who would see the tyrant bound goes over to the empire of his conqueror, so too let him who is incredulous about the victory over death receive the faith of Christ, and pass over to His teaching, and he shall see the weakness of death, and the triumph over it. For many who were formerly incredulous and scoffers have afterwards believed and so despised death as even to become martyrs for Christ Himself.
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κατὰ τοῦ πυρός κατὰ appears to have the predicative force so common in Aristotle. The Bened. translation ‘the weakness of fire against the asbestos’ is based on a needless conjecture. ↩