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Works Athanasius of Alexandria (295-373) Orationes contra Arianos

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Vier Reden gegen die Arianer (BKV)

74.

Es hätten also die Arianer wenigstens ihren Vater, den Teufel, nachahmen und sich genau umsehen sollen, um, falls er [der Herr] gesagt hätte: „Er gründete mich als Wort oder Sohn“, so denken zu können, wie sie wirklich denken, falls er aber nicht so gesprochen hätte, sich nicht das Nichtseiende ersinnen zu müssen. Denn er hat nicht gesagt: „Vor der Zeit hat er mich als Wort oder Sohn gegründet“, sondern einfach: „Er gründete mich“, um, wie gesagt, wieder zu zeigen, daß er nicht seinetwegen, sondern um derentwillen, die auf ihn gebaut sind, auch dies sprichwörtlich sagt. Das weiß auch der Apostel, wenn er schreibt: „Denn niemand kann einen andern Grundstein legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baue“1. Es muß aber der Grundstein so sein, wie das, was auf ihn aufgeführt ist, damit eine Aneinanderfügung stattfinden kann. Das Wort nun hat, insoweit es Wort ist, nicht seinesgleichen, die ihm angepaßt werden könnten; denn es ist eingeboren. Mensch geworden aber findet es ihm ähnliche Wesen, von denen es auch das ähnliche Fleisch angezogen hat. Es wird also seiner menschlichen Seite nach gegründet, damit auch wir auf ihm wie kostbare Steine S. 224 aufgebaut werden können und ein Tempel des in uns befindlichen Heiligen Geistes werden. Wie aber Er Grundstein und wir auf ihm aufgebaute Steine sind, so ist er auch wieder ein Weinstock und wir sind gleichsam mit ihm verbundene Rebzweige, nicht der Substanz der Gottheit nach — denn das ist ja unmöglich —, sondern wieder der menschlichen Seite nach — die Rebzweige nämlich müssen dem Rebstock ähnlich sein —, da auch wir dem Fleische nach ihm ähnlich sind. Da ja überhaupt die Auffassungsweise der Häretiker nur eine menschliche ist, so muß man sie im gleichen Verfahren2 mit menschlichen Beispielen widerlegen. Er hat also nicht gesagt: „Er hat mich zum Grundstein gemacht“, damit sie nicht etwa, als wäre er ein Geschöpf und hätte er einen Anfang des Werdens, auch hierin einen unverschämten Vorwand für ihre Gottlosigkeit fänden; vielmehr hat er gesagt: „Er gründete mich“. Was aber gegründet wird, wird mit den Steinen gegründet, die dabei angebracht werden. Dies aber geschieht nicht von selbst, sondern indem ein Stein vom Berge herbeigebracht und in die Tiefe der Erde versenkt wird. Und solange der Stein auf dem Berge liegt, ist er noch nicht als Grundstein gelegt. Sobald es aber das Bedürfnis erheischt, und er herbeigebracht ist und die Tiefe der Erde ihn umschließt, dann könnte der Stein, wenn er eine Stimme bekäme, sagen: „Jetzt hat mich der als Grundstein gelegt, der mich vom Berge hieher versetzte“. Es hat also auch der Herr nicht, als er gegründet worden ist, zu sein begonnen — denn er war auch vordem Wort —, sondern als er unseren Leib anzog, den er als eine Abtrennung von Maria annahm, da sagte er: „Er gründete mich“, was soviel heißt, wie wenn er gesagt hätte: Er umgab mich, das Wort, mit einem irdischen Leibe. Denn so wird er unsertwegen S. 225 gegründet, da er das Unsrige annimmt, damit wir in Einem Leibe mit ihm zusammengefügt und in ihm durch die Ähnlichkeit des Fleisches verbunden zu einem vollkommenen Manne zusammengelangen3 und unsterblich und unverweslich bleiben.


  1. 1 Kor. 3,11.10. ↩

  2. D. h. mit dem Verfahren, das die Häretiker anwenden. So glauben wir die griechischen Worte δια των αυτων λογων wiedergeben zu sollen. Montfaucon und der frühere Kösel'sche Übersetzer J. Fisch verbinden δια των λογων mit παρδειγμασιν, wenn der erstere die Stelle übersetzt mit „exemplis eodem ex loco depromptis“ und der letztere in ähnlichem Sinn: „Bei denen dieselben Verhältnisse stattfinden“. ↩

  3. Ephes. 4,13. ↩

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Four Discourses against the Arians

74.

For He says not, ‘Before the world He founded me as Word or Son,’ but simply, ‘He founded me,’ to shew again, as I have said, that not for His own sake 1 but for those who are built upon Him does He here also speak, after the way of proverbs. For this knowing, the Apostle also writes, ‘Other foundation can no man lay than that is laid, which is Jesus Christ; but let every man take heed how he buildeth thereupon 2.’ And it must be that the foundation should be such as the things built on it, that they may admit of being well compacted together. Being then the Word, He has not, as Word 3, any such as Himself, who may be compacted with Him; for He is Only-begotten; but having become man, He has the like of Him, those namely the likeness of whose flesh He has put on. Therefore according to His manhood He is founded, that we, as precious stones, may admit of building upon Him, and may become a temple of the Holy Ghost who dwelleth in us. And as He is a foundation, and we stones built upon Him, so again He is a Vine and we knit to Him as branches,—not according to the Essence of the Godhead; for this surely is impossible; but according to His manhood, for the branches P. 389 must be like the vine, since we are like Him according to the flesh. Moreover, since the heretics have such human notions, we may suitably confute them with human resemblances contained in the very matter they urge. Thus He saith not, ‘He made me a foundation,’ lest He might seem to be made and to have a beginning of being, and they might thence find a shameless occasion of irreligion; but, ‘He founded me.’ Now what is founded is founded for the sake of the stones which are raised upon it; it is not a random process, but a stone is first transported from the mountain and set down in the depth of the earth. And while a stone is in the mountain, it is not yet founded; but when need demands, and it is transported, and laid in the depth of the earth, then forthwith if the stone could speak, it would say, ‘He now founded me, who brought me hither from the mountain.’ Therefore the Lord also did not when founded take a beginning of existence; for He was the Word before that; but when He put on our body, which He severed and took from Mary, then He says ‘He hath founded me;’ as much as to say, ‘Me, being the Word, He hath enveloped in a body of earth.’ For so He is founded for our sakes, taking on Him what is ours 4, that we, as incorporated and compacted and bound together in Him through the likeness of the flesh, may attain unto a perfect man, and abide 5 immortal and incorruptible.


  1. §60, n. 2.  ↩

  2. 1 Cor. iii. 10, 11 ; Didym.Trin.iii. 3. p. 341.  ↩

  3. §8, note 3 a .  ↩

  4. Letter59. 6. Leon.Ep.28. 3.  ↩

  5. διαμείνωμεν , 69, n. 3.  ↩

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Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
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Einleitung zu den Reden gegen die Arianer (BKV)
Introduction to Four Discourses against the Arians

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