• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Athanasius of Alexandria (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Zweite Rede

66.

Denn wenn er, wie gesagt, wegen der Auferstehung von den Toten selbst Anfang genannt wird, damals aber die Auferstehung eingetreten ist, als er sich mit unserem Fleische für uns dem Tode preisgegeben hat, so bezeichnet doch wohl offenbar auch sein Wort: „Er schuf mich als Anfang seiner Wege“ nicht seine Substanz, sondern seine leibliche Erscheinung. Denn dem Leibe war der Tod eigen. Und wie dem Leibe der Tod eigen ist, so paßt wohl auch auf die leibliche Erscheinung das Wort: „Der Herr schuf mich als Anfang seiner Wege“. Denn da der Heiland auf diese Weise dem Fleische nach geschaffen und der Anfang von dem, was erneuert werden sollte, geworden war und unsere Erstlingsfrucht immer hatte in dem menschlichen Fleische, das er annahm, so wird folglich nach ihm auch das kommende Volk geschaffen, wie David sagt: „Man schreibe dies dem kommenden Geschlechte, und das Volk, das geschaffen werden soll, wird den Herrn loben“1. Und wiederum im 21. Psalm: „Es wird dem Herrn das kommende Geschlecht verkündigt werden, und sie werden seine Gerechtigkeit dem Volke verkünden, das geboren werden wird, das der Herr gemacht“2. Denn wir werden nicht mehr hören müssen: „An dem Tag, da ihr davon esset, werdet ihr des Todes sterben“3, sondern: „Wo ich bin, da werdet auch ihr sein“4, so daß wir sagen können: „Sein Werk sind wir, geschaffen für gute Werke“5. Da ferner das Werk S. 213 Gottes, d. h. der Mensch vollkommen geschaffen ist, aber mit der Übertretung bedürftig geworden und an der Sünde gestorben ist, das Werk Gottes aber nicht unvollkommen bleiben durfte, weshalb auch alle Heiligen im 137. Psalm baten: „Herr, Du wirst statt meiner vergelten, Herr, die Werke Deiner Hände verschmähe nicht“6, so legte eben darum das vollkommene Wort Gottes sich den unvollkommenen Leib an, und es heißt von ihm, es werde für die Werke geschaffen, damit es an unserer Stelle die Schuld zahle und, was dem Menschen fehlte, durch sich ersetze und bewirke. Verloren aber hatte er die Unsterblichkeit und den Weg ins Paradies. Das meint der Heiland mit dem Worte: „Ich habe Dich verherrlicht auf Erden; ich habe vollbracht das Werk, das Du mir gegeben hast, damit ich es tue“7. Und wieder: „Die Werke, die mir der Vater aufgetragen hat, damit ich sie vollbringe, eben diese Werke, die ich tue, geben Zeugnis von mir“8. Die Werke aber, von denen er hier sagt, der Vater habe sie ihm zur Vollführung gegeben, diese sind es, für die er geschaffen wird, wie er in den Sprichwörtern sagt: „Der Herr schuf mich als Anfang seiner Wege für seine Werke“. Denn das Wort: „Der Vater gab mir die Werke“ besagt soviel wie das andere: „Der Herr schuf mich für die Werke“.


  1. Ps. 101,19. ↩

  2. Ps. 21,32. ↩

  3. Gen. 2,17. ↩

  4. Joh. 14,3. ↩

  5. Ephes. 2,10. ↩

  6. Ps. 137,8. ↩

  7. Joh. 17,4. ↩

  8. Joh. 5,36. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (280.70 kB)
  • epubEPUB (263.63 kB)
  • pdfPDF (0.99 MB)
  • rtfRTF (886.85 kB)
Translations of this Work
Four Discourses against the Arians Compare
Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu den Reden gegen die Arianer (BKV)
Introduction to Four Discourses against the Arians

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy