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Works Athanasius of Alexandria (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Zweite Rede

76.

Wie hat er also uns erwählt, bevor wir wurden, wenn wir nicht, wie er selbst gesagt hat, in ihm vorgebildet waren? Und wie hat er überhaupt, ehe Menschen geschaffen wurden, uns für die Sohnschaft vorherbestimmt, wenn nicht der Sohn selbst vor der Zeit gegründet war und um unsertwillen die Heilsordnung übernommen hatte? Oder wie sind wir, wie der Apostel hinzufügt, „als Vorherbestimmte der Erbschaft teilhaftig geworden“1, wenn nicht der Herr selbst vor der Zeit gegründet worden war, so daß er den Vorsatz haben konnte, jedes Los des Richterurteils über uns im Fleisch für uns auf sich zu nehmen und wir so fortan in ihm die Sohnschaft erlangten? Und wie haben wir vor ewigen Zeiten empfangen, da wir noch nicht waren, sondern in der Zeit entstanden sind, wenn nicht in Christus die uns zukommende Gnade hinterlegt war? Darum sagt er auch beim Gerichte, wenn jeder nach seinem Tun und Handeln empfangen wird: „Kommet, ihr Gesegnete meines Vaters, nehmt das Reich in Besitz, das euch seit Grundlegung der Welt bereitet ist“2 . Wie nun und in wem wurde es vor unserer Entstehung S. 227 bereitet, wenn nicht im Herrn, der hiezu vor der Zeit gegründet wurde, damit wir, gleichsam auf ihm erbaut wie wohlgefügte Steine, an seinem Leben und seiner Gnade teilnehmen? Das ist aber geschehen, wie es ja einem schon bei einem bescheidenen Maß von Frömmigkeit in den Sinn kommt, damit wir, wie bereits gesagt, vom kurzen Tode auferstanden ewig leben könnten. Denn als irdischen Menschen wäre uns dies unmöglich, wenn nicht vor der Zeit uns in Christus die Hoffnung des Lebens und der Rettung bereitet worden wäre. Natürlich wird also das Wort, wenn es in unserem Fleische Wohnung nimmt, und in ihm als Anfang der Wege für seine Werke geschaffen wird, so gegründet, wie in ihm der Wille des Vaters war, wie gesagt worden ist, nämlich „vor der Zeit“ und „bevor die Erde wurde“ und „bevor die Berge befestigt wurden“ und „bevor die Quellen hervorbrachen“3, damit, wenn auch die Erde, die Berge und Gestalten der Erscheinungswelt am Ende der bestehenden Zeit vorübergehen, nicht auch wir gleich diesen veralteten, sondern auch nachher leben könnten, da wir das vor diesen uns im Worte selbst gemäß der Auserwählung bereitete Leben und den geistigen Segen besitzen. Denn so wird es uns vergönnt sein, nicht ein bloß augenblickliches Leben zu führen, sondern nachher immer in Christus zu leben, da auch vorher unser Leben in Christus Jesus grundgelegt und bereitet war.


  1. Ephes. 1,11. ↩

  2. Matth. 25,34. ↩

  3. Sprichw. 8,23. 25. ↩

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Translations of this Work
Four Discourses against the Arians Compare
Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu den Reden gegen die Arianer (BKV)
Introduction to Four Discourses against the Arians

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