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So stellte also der Herr, der unseren Nutzen besser kennt als wir, seine Jünger gegen die Gefahr sicher, und selbst so unterwiesen, belehrten sie auch die Thessalonicher1, die Gefahr liefen hierin irre zu gehen. Da aber die Christusfeinde auch so sich nicht beugen, so will ich ihnen, obschon ich weiß, daß sie ein S. 309 verhärteteres Herz haben als Pharao, auch folgende Frage vorlegen. Im Paradies fragt Gott: „Adam, wo bist du?“2 Er fragt auch den Kain: „Wo ist Abel, dein Bruder?“3 Was sagt ihr also dazu? Glaubt ihr, er wisse es nicht und frage deshalb, so habt ihr euch bereits den Manichäern angeschlossen; denn sie haben diese Verwegenheit. Wenn ihr aber aus Furcht offen Manichäer genannt zu werden, euch zur Behauptung zwingt, daß er wissend frage, was findet ihr darin Ungereimtes oder Befremdliches, und was habt ihr euch so sehr daran gestoßen, wenn derselbe Sohn, in dem damals Gott fragte, auch jetzt in der Hülle des Fleisches die Jünger als Mensch fragt? Ihr müßtet dann Manichäer sein und die damals an Adam ergangene Frage tadeln wollen, nur um in eurer boshaften Gesinnung auch Mutwillen treiben zu können. Denn da ihr in allen Punkten widerlegt seid, erhebt ihr wieder ein Gemurmel über die Stelle bei Lukas, die wohl richtig lautet, von euch aber falsch verstanden wird. Wir müssen sie im Wortlaut anführen, damit auch so ihr verdorbener Sinn sich verrate.